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Päpstliche Auszeit in Castel Gandolfo – Arbeit an erster Enzyklika

Für zwei Wochen verlässt Leo XIV. am Sonntag den Vatikan. Das erste Mal seit über zwölf Jahren wohnt dann wieder ein Papst im Palast von Castel Gandolfo. Arbeiten wird Leo aber wohl auch im Urlaub – und Tennis spielen …

Komplett abschalten? Das wird Leo XIV. auch im Urlaub in Castel Gandolfo nicht. Laut einem Freund, dem Leiter des Augustinerordens, will der Papst die Zeit für seine erste Enzyklika nutzen. Ein Titel sei noch nicht bekannt. “Neulich sagte er mir nur, dass er diese zwei Wochen nutzen werde, um die Grundstruktur des Textes auszuarbeiten”, so Generalprior Alejandro Moral im Interview mit der italienischen Tageszeitung “Il Messaggero” (Sonntag). Seiner Vermutung nach könnten die Themen Frieden, Soziallehre, Einheit und Künstliche Intelligenz in dem päpstlichen Lehrschreiben eine Rolle spielen.

Auch Tennis spielen könnte Leo XIV.: Die päpstliche Residenz in den Albaner Bergen verfügt über einen eigenen Platz. Laut Moral griff der Papst schon einmal zum Schläger – “vor ein paar Wochen, als er hierher in das Haus der Augustiner kam”. Er habe mit seinem Privatsekretär Edgard Iván Rimaycuna Inga gespielt. “Es war einer seiner seltenen Momente der Entspannung”, so der Augustiner. “Früher haben wir beide auch zusammen gespielt, wir haben uns oft auf dem Kunstrasenplatz oberhalb der Generalkurie duelliert.”

Eine weitere Vorliebe des ersten US-amerikanischen Papstes ist laut Moral das Klavierspiel. “Wenige Tage nach seiner Wahl empfing er einen bekannten italienischen Dirigenten, und Leo XIV. spielte am Klavier ein nicht einfaches Stück von Béla Bartók.”

Bis zum 20. Juli wird sich Leo XIV. in Castel Gandolfo aufhalten, dann noch einmal für ein verlängertes Wochenende Mitte August. Private wie öffentliche Audienzen sind zu diesen Zeiten ausgesetzt.

Lange Fernreisen plant Leo XIV. in diesem Jahr bislang nicht. Lediglich im November möchte der Papst anlässlich des 1.700. Jahrestages des Konzils von Nizäa die Türkei besuchen. Gedanken um die Fortbewegung in fernen Ländern muss sich Leo XIV. nicht machen: Ende der Woche erhielt er zwei kleine Papamobile, die auch in Langstreckenflugzeuge passen.

Die Elektrofahrzeuge könnten auf diesem Weg transportiert werden, ohne zerlegt werden zu müssen, teilte die Verwaltung der Vatikanstadt am Sonntag mit. Sie eigneten sich “ideal für die Begleitung und den Transport Seiner Heiligkeit bei öffentlichen Auftritten in Städten auf der ganzen Welt”.