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Steinmeier eröffnet Jubiläumsjahr “1.250 Jahre Westfalen”

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Donnerstagabend den Startschuss für das Jubiläumsjahr „1.250 Jahre Westfalen“ gegeben, zu dem der Landschaftsverband Westfalen-Lippe mit rund 40 Veranstaltungen in der Region einlädt. In einer Zeit des Umbruchs und der Transformation gebe das Jubiläumsjahr Orientierung sowie räumliche und zeitliche Umrisse von Identität, sagte Steinmeier laut Redetext beim Eröffnungsfestakt im Paderborner Dom. „Wir brauchen das: diese ‘Verortung’. Es geht nicht um selbstgefälligen Provinzialismus, wenn wir auch stolz sind auf das, was unsere Heimat besonders macht.“

Steinmeier, der selbst aus der Region stammt, verwies auf „markante lokale Besonderheiten“ wie das Kloster Corvey bei Höxter, das Hermannsdenkmal, die Burg Vischering bei Lüdinghausen, die Wiesenkirche in Soest oder das Schiffshebewerk Henrichenburg als Zeugnis alter Industriekultur. Auch die „Gelbe Wand“ der Fans bei BVB-Spielen im Dortmunder Stadion zählte der Bundespräsident dazu. „Wir sind die Erben einer langen Geschichte“, betonte er. Die mit dem Jubiläum verbundenen Veranstaltungen sollten motivieren, dieses kostbare Erbe zu bewahren und in die Zukunft zu führen.

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) feiert in diesem Jahr den 1.250. Geburtstag der Region Westfalen. Anlass ist die erstmalige Erwähnung der „Westfalaos“ in einem Bericht der fränkischen Reichsannalen für das Jahr 775. Auf dem Jubiläumsprogramm stehen unter anderem elf Ausstellungen, Filmforen, Lesungen, Konzerte und eine Podcast-Serie zu verschiedenen Ereignissen und Persönlichkeiten, die Westfalens Geschichte geprägt haben. Für die Kulturreihe stellt der LWL über seine Kulturstiftung insgesamt drei Millionen Euro zur Verfügung.

Zentrales Projekt des Festjahres ist die multimediale Themenschau „775 – Westfalen“ im LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn, die der Bundespräsident am Donnerstag besuchte. Anhand von mittelalterlichen Handschriften, großformatigen Gemälden von berühmten Malern wie Peter Paul Rubens und archäologischen Funden veranschaulicht die Ausstellung die facettenreiche Geschichte Westfalens. Die rund 500 Exponate stammen von Leihgebern aus der Region sowie aus Belgien, Österreich oder den Niederlanden.

Die Ausstellung „775 – Westfalen“ im Paderborner Archäologie-Museum ist bis zum 1. März 2026 zu sehen.