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Otto Waalkes über Skat, Kunst – und den allerersten “Ottifanten”

Rüssel statt Selbstporträt: Komiker Otto Waalkes erzählt, wie aus einem Kunstunfall einst der “Ottifant” entstand – und unter welchen Umständen er bis heute am liebsten malt.

Otto Waalkes (76), Komiker und Zeichner, malt nach eigenen Worten am liebsten nachmittags – “und dann open end”. Er sei damit schon mal einige Stunden beschäftigt, “bis die Konzentration nachlässt”, sagte Otto der “Süddeutschen Zeitung” (Freitag). “Wenn die Alltagsgedanken zurückkommen, sollte man Schluss machen.” Wichtig sei zudem, die Arbeit nicht wegen eines Termins unterbrechen zu müssen. Ein Band mit von ihm neuinterpretierten Kunstwerken ist soeben erschienen (“Kunst in Sicht”, Piper-Verlag).

Seine Einflüsse aus dem Bereich der Kunst wechselten, fügte der “Ostfriese” hinzu, dessen bekannteste Comicfigur der “Ottifant” sein dürfte. “Vorgestern Velázquez, gestern Frans Hals, heute Fragonard. Wie locker die Halskrausen und Spitzen malen konnten, und trotzdem perfekt bis in die kleinste Falte! Diese Stofflichkeit – nicht zu toppen.”

Den ersten “Ottifanten” habe er mit 14 Jahren gemalt, verriet Otto weiter. “Das war das Resultat eines verunglückten Selbstporträts.” Er habe sich selbst für die Schülerzeitung im Profil zeichnen wollen: “as Ergebnis hat mir nicht gefallen, es war irgendwie misslungen. Also habe ich die Nase ein bisschen verlängert und zum Rüssel geformt, zwei Öhrchen oben drangemacht, die Augen noch etwas aufgeblasen, den Körper gerundet … Der erste Ottifant ist dann auch in der Schülerzeitung erschienen, die müsste ich mal wieder aus dem Keller holen.”

Als er an der Hamburger Kunsthochschule aufgenommen wurde, habe er bereits Auftritte mit der Gitarre gehabt, so der Komödiant. “Die Tricks der alten Meister wollte ich alle beherrschen”; er sei damals zudem “ein bisschen Magritte-orientiert” gewesen. In Pädagogik-Vorlesungen habe es jedoch desöfteren Skat gespielt. “Damals wurde in den Hörsälen ja noch geraucht. Studenten, Professoren, alle haben gequalmt wie verrückt. Ich bin leider Nichtraucher, aber das war nicht der Grund, dass ich mein Studium dann nicht abgeschlossen habe.”