Artikel teilen:

Osteuropahilfswerk Renovabis will mehr Großspender gewinnen

Die Kirchensteuermittel gehen zurück, die Personalkosten steigen. Das trifft nicht nur Bistümer und Pfarrgemeinden, sondern auch Hilfswerke. Wie Renovabis von Freising aus gegensteuert.

Das katholische Osteuropahilfswerk Renovabis baut nach eigenen Angaben sein Spendenmarketing aus. Die Zahl der Wettbewerber auf dem Spendenmarkt sei “deutlich gestiegen, auch aus dem kirchlichen Umfeld”, heißt es im Jahresbericht 2024, der am Freitag veröffentlicht wurde. Deshalb sei zusätzlich Personal eingestellt worden, das unter anderem neue Großspender gewinnen soll.

Die Einnahmen aus Kollekten und Spenden beziffert der Jahresbericht mit rund 11,9 Millionen Euro. Das sind rund 200.000 Euro mehr als im Vorjahr, aber deutlich weniger als 2022, als der Großangriff Russlands auf die Ukraine bei Renovabis für einen Spendenrekord sorgte. Die Geschäftslage wird insgesamt als “sehr positiv” bewertet.

2025 plant das Hilfswerk, wie im Vorjahr zwischen 26 und 27 Millionen Euro für die Projektförderung in den 29 Partnerländern auszugeben. Größtes Empfängerland war 2024 die Ukraine mit 6,6 Millionen Euro. Ausweislich des Jahresberichts wird das auch noch eine ganze Zeitlang so bleiben.

Mehrausgaben, etwa durch tarifbedingt höhere Personalkosten in der Verwaltung sollen durch Sparmaßnahmen und die Erschließung neuer Geldquellen aufgefangen werden. Im Berichtsjahr verfügte Renovabis über 39 Vollzeit- und 21 Teilzeitbeschäftigte. Insgesamt will das Hilfswerk in diesem Jahr seine Ausgaben weiter zurückfahren, und zwar von 35,9 Millionen (2024) auf unter 33 Millionen Euro.

2024 sei erstmals eine Ombudsperson zur Prävention und Bekämpfung von Korruption bei der Projektabwicklung eingesetzt worden, es habe aber keine Vorkommnisse gegeben, hieß es.

Positiv entwickelte sich dem Bericht zufolge das Vermögen der Renovabis-Stiftung. Es wuchs von 8,4 auf 10 Millionen. Eine knappe Viertelmillion Euro konnte aus der Bewirtschaftung dieser Mittel für Stiftungszwecke verwendet werden.