Zwei Tübinger Forscher sind für innovative Methoden zur Verringerung von Tierversuchen ausgezeichnet worden. Peter Loskill und Silke Riegger haben den Ursula-M.-Händel-Tierschutzpreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft erhalten, teilte die Universität Tübingen am Freitag mit. Sie bekamen die mit 80.000 Euro dotierte Auszeichnung für sogenannte Organ-on-Chip-Systeme.
Bei diesen Systemen werden etwa Herz, Netzhaut oder Niere durch Stammzellen nachgebildet und mit Blutersatz am Leben gehalten. Integrierte Sensoren lesen aus, was in diesen Zellen bei der Zugabe von Medikamenten passiert. Damit lassen sich den Angaben zufolge beispielsweise Ursachen von unerwünschten Nebenwirkungen herausfinden. Tierversuche blieben zwar auf absehbare Zeit unverzichtbar, könnten aber durch die Organ-on-Chip-Technologie signifikant reduziert werden, erläuterte Preisträgerin Riegger.
Die Stifterin des Preises, die Düsseldorferin Ursula M. Händel (1915-2011), setzte sich laut Mitteilung über Jahrzehnte in vielfältiger Weise für den Tierschutz ein. So gründete sie den Bonner Arbeitskreis für Tierschutzrecht und engagierte sich für die Novellierung des Tierschutzgesetzes. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben. (1250/07.06.2024)