Die kommunale Finanzkrise wirkt sich auch auf Bibliotheken aus. Dennoch sollen die Einrichtungen immer mehr Aufgaben übernehmen. Das sorgt zunehmend für Unmut.
Die Finanzlage vieler öffentlicher Bibliotheken ist einer Umfrage zufolge kritisch. Wie der Deutsche Bibliotheksverband am Mittwoch mitteilte, geben 37 Prozent der befragten Einrichtungen an, von Einsparmaßnahmen der Kommunen betroffen zu sein. 23 Prozent stehen den Angaben zufolge unter einer Haushaltssperre, 28 Prozent haben mit Mittelkürzungen zu kämpfen. Das Gesamtbudget von 85 Prozent der Bibliotheken stagniere oder sinke. Der Verband hat für die Erhebung 1.394 öffentliche Mitgliedsbibliotheken zu ihrer finanziellen Situation befragt.
Bibliotheken seien als freiwillige Leistungen der Kommunen massiv von deren Haushaltslage betroffen, warnte der Bundesgeschäftsführer des Verbands, Holger Krimmer. Zugleich sei die Zahl der Besuche in allen öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken nach der Corona-Pandemie von 132 Millionen im Jahr 2023 auf zuletzt 182 Millionen wieder deutlich gewachsen. Zudem weiteten sich die Aufgaben der Einrichtungen aus: mehr Leseförderung, mehr digitale Beratungsangebote, mehr Veranstaltungen für das soziale Miteinander. Dies müsse bei den Planungen bedacht werden, so Krimmer.