Beim Ausbau der Infrastruktur für die Bundeswehr soll NRW laut Finanzministerium eine Schlüsselrolle zufallen. Dazu übernimmt die Bundesbauverwaltung in Nordrhein-Westfalen die Vergabe für einen Großauftrag, mit dem ab dem Jahr 2027 kurzfristig bundesweit rund 270 neue Gebäude mit jeweils rund 5.000 Quadratmetern entstehen sollen, wie das NRW-Finanzministerium in Düsseldorf mitteilte. Das zugrunde liegende Programm „G-CAP Inland“ war ein Thema bei der dritten Fachkonferenz Infrastruktur im Bundesverteidigungsministerium in Berlin, bei der NRW-Finanzminister Marcus Optendrenk (CDU) am Dienstag unter anderem mit Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zusammentraf.
„Das Ziel einer raschen Truppenverstärkung baut auf verlässliche Planung bei der notwendigen Infrastruktur“, sagte Optendrenk. „Diese Verlässlichkeit schafft unsere Bauverwaltung mit dem Engagement bei der G-CAP-Vergabe.“ Mit dem Programm „German Armed Forces – Contractor Augmentation Program“ (G-CAP) wurde ursprünglich die schnelle und sichere Unterbringung für Soldatinnen und Soldaten im Auslandseinsatz sichergestellt. Vor dem Hintergrund des geplanten Zuwachses bei der Truppenstärke wird dieses Konzept nun auf das Inland übertragen.
Nordrhein-Westfalen übernimmt nach eigenen Angaben als einziges Land die Federführung in einem Teilprojekt von „G-CAP Inland“ und ist zuständig für die Vergabe der Planungs- und Bauleistungen. Die geplanten rund 270 neuen Gebäude sollen jeweils Platz für bis zu 240 Rekrutinnen und Rekruten bieten. Für Vorbereitung, Vergabe, Projektentwicklung und Planung sind den Angaben zufolge rund 15 Monate angesetzt, für die Bauphase der ersten Gebäude nur sechs Monate. Das Ausschreibungsverfahren solle noch in diesem Jahr beginnen.