Der Schriftsteller Ralf Rothmann erhält den diesjährigen Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für sein literarisches Werk. Die Romane und Kurzgeschichten des in Oberhausen aufgewachsenen Autors nähmen immer wieder Bezug auf seine prägenden Jugendjahre im Ruhrgebiet, teilte die Staatskanzlei am Donnerstag in Düsseldorf mit. Die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 17. November im K21 in Düsseldorf verliehen.
Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) würdigte Rothmann als außergewöhnlichen Schriftsteller und „Meister der Gegenwartsliteratur“. „Zwischen Zeche, Pommesbude und Stadion hat Ralf Rothmann die Vergangenheit des Ruhrgebiets eingefangen – präzise, subtil und zutiefst bewegend.“ Seine Texte spiegelten Klarheit, Härte und tiefe Zuneigung zu den Menschen und der Region.
Rothmann wurde den Angaben zufolge 1953 in Schleswig geboren und wuchs die ersten fünf Lebensjahre in Norddeutschland auf. Dann zog seine Familie ins Ruhrgebiet, wo sein Vater als Bergmann arbeitete. Nach der Schule absolvierte Rothmann eine Maurerlehre, arbeitete unter anderem auf dem Bau, als Drucker, Krankenpfleger und Koch. Seit 1976 lebt der Schriftsteller in Berlin. Zu seinen Werken gehören unter anderem die Ruhrgebiets-Romane „Stier“ (1991), „Wäldernacht“ (1994), „Milch und Kohle“ (2000) und „Junges Licht“ (2004) sowie die Kriegs- und Nachkriegs-Trilogie „Im Frühling sterben“ (2015), „Der Gott jenes Sommers“ (2018) und „Die Nacht unterm Schnee“ (2022).