Die Stechmückenbekämpfer am Oberrhein haben wegen des Niedrigwassers aufgrund der anhaltenden Trockenheit derzeit nichts zu tun. „Die regenarme Phase hat direkte Auswirkungen auf den Wasserstand des Rheins und somit auch auf das Auftreten von Überschwemmungsstechmücken“, teilte die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) am Mittwoch in Speyer mit. Derzeit gebe es keine wetterabhängigen Einsätze zur Bekämpfung der einheimischen Auwaldstechmücken („Rheinschnaken“).
Erst bei Überschwemmungen durch Hochwasser träten die lästigen Insekten wieder auf, so die Kabs. Ausgelöst werde ein Hochwasser durch die Schneeschmelze in Mittelgebirgen und Alpen oder durch Starkregenereignisse entlang der Rheinschiene und der zufließenden Flüsse. Dann legten die Weibchen von Auwaldstechmücken ihre Eier in den feuchten Erdboden von Geländesenken, die von Wasser überschwemmt wurden. Wenn die Eier bei ansteigendem Wasserstand überschwemmt würden, schlüpften die Stechmückenlarven bei passender Wassertemperatur. Ohne Überschwemmungen verharrten die Larven in ihren Eiern und warteten auf die nächste Überflutung.
Der Kabs, einem gemeinnützigen Verein mit Sitz in Speyer, gehören derzeit 94 Kommunen und Landkreise in Rheinland-Pfalz,
Baden-Württemberg und Hessen an. Die Brutstätten der Stechmücken werden mit dem Larven tötenden Insektizid Bti aus der Luft mit Hubschraubern sowie am Boden behandelt. Das Gebiet der Kabs reicht über eine rund 300 Kilometer lange Strecke von Bingen am Rhein im Norden bis nach Sasbach am Kaiserstuhl im Süden.