Artikel teilen:

Niedersächsische Landesregierung beschließt Kinderschutzstrategie

Die rot-grüne niedersächsische Landesregierung hat ein Gesamtkonzept zum Kinderschutz für die Jahre 2025 bis 2030 beschlossen. Darin enthalten sind gesetzliche und nicht-gesetzliche Maßnahmen, die den Kinderschutz in Niedersachsen stärken sollen, wie die Staatskanzlei am Montag mitteilte. Im Fokus stehen demnach zunächst ausschließlich Aufgaben und Verantwortlichkeiten des Landes. Diese sollen um zusätzliche Handlungsfelder erweitert und an neue Erkenntnisse angepasst werden.

Einen besonderen Schwerpunkt legt Niedersachsen den Angaben zufolge auf eine noch bessere interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Institutionen und Akteure in Kinderschutzfällen. Zu diesem Zweck sollen Fortbildungsangebote entwickelt und die Netzwerkarbeit gestärkt werden. Hierzu gehöre beispielsweise auch, einen Beirat Kinderschutz zu gründen, in dem neben den Ministerien auch die kommunalen Spitzenverbände und die Wissenschaft vertreten sein sollen.

Weiterhin plant das Land eine bessere finanzielle Absicherung der Unterstützungsstrukturen, an die sich Kinder, Jugendliche, Eltern und Personen aus dem sozialen Umfeld sowie Fachkräfte wenden können. Gleichzeitig soll das Aufgabenspektrum der forensischen Kinderambulanz ausgeweitet werden. In strafrechtlichen Fällen soll es mit Blick auf den Opferschutz vor allem um die Verbesserung der Rahmenbedingungen bei der audiovisuellen Vernehmung von Kindern und Jugendlichen gehen.

Das Gesamtkonzept sieht außerdem vor, die Lotsendienste in Geburts- und Kinderkliniken zu unterstützen. So besteht die Chance, Familien frühzeitig zu sensibilisieren, Unsicherheiten und mögliches Fehlverhalten zu enttabuisieren sowie Unterstützungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Zudem sollen Schulen – wie es bereits in Kindertageseinrichtungen vorgeschrieben ist – sogenannte Schutzkonzepte entwickeln.