Der heilige Ulrich ist einer der Augsburger Bistumspatrone. Ihm zu Ehren gibt es im dortigen Dom nun ein neues Fenster. Gerade heutzutage sollte man es sich genau anschauen, wie Bischof Bertram Meier meint.
Im Augsburger Dom gibt es ein neues Kirchenfenster. Bischof Bertram Meier segnete das “Ulrichsfenster” im Südschiff der Kathedrale am Samstagabend, wie das Bistum am selben Tag mitteilte. Das Kunstwerk solle nicht nur an historische Zeiten erinnern, sondern auch künftige Generationen dazu inspirieren, sich mit dem Wirken des heiligen Ulrich auseinanderzusetzen, sagte Meier demnach. Ulrich (890-973) ist einer der Augsburger Bistumspatrone. Ihm zu Ehren gab es unlängst das Ulrichsjubiläum. Dieses diözesane Festjahr lief von Sommer 2023 bis Sommer 2024. Es nahm Bezug auf den 1.100. Jahrestag von Ulrichs Bischofsweihe und den 1.050. Todestag des Heiligen.
Das Ulrichsfenster soll dauerhaft ans Ulrichsjubiläum erinnern, wie Bischof Meier erklärte. Das Werk der Fürstenfeldbrucker Künstlerin Celia Mendoza schaffe es dabei, in der Formensprache und Farbigkeit des 21. Jahrhunderts zugleich eine Verneigung vor dem Leben des heiligen Ulrich vor über tausend Jahren zu sein.
Das Fenster erzählt laut Mitteilung in symbolisch-abstrakter Form die Vita des Heiligen: Die Klause der Einsiedlerin Wiborada von Sankt Gallen, bei der der heilige Ulrich Rat gesucht habe, komme ebenso vor wie dessen Fürsorge für die Armen und Schwachen. Auch der Frieden von Tussa, mit dem der Augsburger Bischof im Jahr 954 einen drohenden Krieg in letzter Minute verhindert habe, sei in dem Glaskunstwerk festgehalten – ein Akt der Diplomatie und Friedensliebe, der gerade in der heutigen Zeit als Beispiel und Inspiration dienen könne, so Bischof Meier.
Das von der Werkstatt der Derix-Glasstudios im südhessischen Taunusstein gefertigte “Ulrichsfenster” ist das erste Fenster von Westen im südlichen Seitenschiff des Doms, wie es hieß. Zuvor habe sich dort eine nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene farblose Sechseckverglasung befunden. Bei dem neuen Fenster handle es sich um den Siegerentwurf eines Künstlerwettbewerbs, dessen Jury sich aus Fachleuten der Theologie, bildenden Kunst und Kunstgeschichte zusammengesetzt habe. Finanziert werde das rund 200.000 Euro teure Projekt über den Bischöflichen Stuhl und Spenden.