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Neues Kunstwerk im Stendaler Dom

Der Stendaler Dom St. Nikolaus hat ein neues Kunstwerk. Am Donnerstag haben Vertreter der Evangelischen Stadtgemeinde, des Dom-Förderkreises und des örtlichen Rotary-Clubs das Werk mit dem Titel „Prägung“ des Hallenser Metallkünstlers Thomas Leu enthüllt. Es soll künftig das Nischenepitaph des früheren Domdekans Dietrich von Angern (gestorben 1427) ergänzen, teilte die Stadtgemeinde am Donnerstag in Stendal mit.

Das Grabdenkmal befindet sich den Angaben zufolge im nördlichen Querschiff des Domes. Dietrich von Angern war demnach von 1390 bis 1427 Dekan des Domkapitels. Er gilt als Initiator des spätgotischen Dom-Neubaus, der vor 600 Jahren erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die Stadtgemeinde und die Hansestadt Stendal begehen dieses Jubiläum mit einem Festjahr. In diesem Rahmen sei ein künstlerischer Wettbewerb gestartet worden, den der 1964 geborene Leu gewann.

Das Epitaph ist laut Stadtgemeinde bereits kurz nach Angerns Tod in den 1430er-Jahren angebracht worden. Auf der Konsole, auf der das neue Kunstwerk platziert wurde, habe sich ursprünglich eine Marienfigur befunden, vor der später nur noch Bruchstücke vorhanden gewesen seien. Förderkreis und Rotary-Club haben sich den Angaben zufolge mit je 5.000 Euro an der Finanzierung beteiligt.

Thomas Leu erläuterte, sein Kunstwerk sei eine formale Synthese aus einem Fingerabdruck und dem Grundriss des Domes. Beides verschmelze zu einer Art Ornament, das an ein Wappen oder ein Zeichen erinnere. Die Struktur lasse sich aber auch modern interpretieren, etwa als Gehirnstruktur oder elektronischer Schaltkreis.