Die brandenburgische Stadt Rathenow bekommt ein neues Frauenhaus. Dafür würden rund 2,3 Millionen Euro Bundes- und Landesmittel bereitgestellt, teilte das Sozialministerium am Freitag in Potsdam mit. Rund 2,1 Millionen Euro kämen vom Bund, rund 234.000 Euro vom Land. Die Stadt stelle das Grundstück zur Verfügung. Geplant sei, ein bislang leerstehendes Wohngebäude zu sanieren und zu modernisieren. Dort sollen dann 14 Zimmer und eine barrierefreie Etage entstehen.
Das Frauenhaus Rathenow bietet den Angaben zufolge seit mehr als 30 Jahren Schutz für von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder. Die Betriebskosten würden vom Landkreis Havelland, Kommunen und durch Spenden finanziert, hieß es.
Frauenministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) betonte, der bessere Schutz von Frauen und Kindern vor Gewalt sei ein wichtiges Anliegen der Landesregierung. Catrin Seeger, Leiterin des Frauenhauses, erklärte, es sei erfreulich, dass die Vision eines größeren Standortes in Rathenow bald Wirklichkeit werde. Mit der gemeinsamen Unterstützung von Bund, Land und Stadt werde ein großer Beitrag zur Hilfe für schutzbedürftige Frauen und ihre Kinder geleistet.
Der internationalen Istanbul-Konvention zufolge werde pro 10.000 Einwohnern und Einwohnerinnen ein Familienzimmer mit im Schnitt zweieinhalb Plätzen in Zufluchtseinrichtungen empfohlen, hieß es. In Brandenburg gebe es damit einen Bedarf von rund 250 Familienplätzen. Aktuell stünden 123 Familienplätze in 23 Frauenschutzeinrichtungen zur Verfügung. Das Land habe die Förderung dafür 2023 und 2024 von zwei auf drei Millionen Euro pro Jahr erhöht.