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Neuer Bildungsminister setzt Stundenkürzungen aus

Sachsen-Anhalts neuer Bildungsminister Jan Riedel hat die Erlasse seiner Vorgängerin Eva Feußner (beide CDU) zu Stundenkürzungen zurückgestellt. Diese hätten für viel Aufruhr gesorgt, sagte Riedel am Mittwoch bei seiner Vorstellung in der Magdeburger Staatskanzlei.

Dennoch müsse man über knapper werdende Ressourcen in den Schulen reden, machte Riedel deutlich, der am Sonntag von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) zum Minister ernannt worden war. Der 43-jährige Deutsch- und Geschichtslehrer war seit 2016 Leiter des Neuen Städtischen Gymnasiums, jetzt Lyonel-Feininger-Gymnasium in Halle.

Haseloff sagte, in den letzten Monaten seien die Erfolge in der Bildungspolitik „nicht stimmungsmäßig adäquat“ widergespiegelt worden. Kommunikation und Abstimmungsprozesse müssten sich verbessern. Die Lehrer im Land seien zunehmend unzufrieden gewesen.

CDU-Landeschef Sven Schulze dankte Feußner, die am Sonntag durch Haseloff entlassen worden war, für ihre Arbeit. Riedel sei kein Übergangsminister, sondern ein Mann aus der Praxis.

Feußner war in den vergangenen Wochen zunehmend in die Kritik geraten. Unter anderem wollte sie die Finanzierung von Skikursen für Schüler streichen. Im Juni hatten mehr als 100 Leiter von Grundschulen einen Brandbrief wegen geplanter Stundenkürzungen im nächsten Schuljahr geschrieben.

Kritisiert wurde auch eine schleppende Bezahlung von Mehrarbeitsstunden für Lehrer. Diese sollen laut Riedel zügig ausgezahlt werden. Bei der „Vorgriffstunde“ soll es aber grundsätzlich bleiben. Er sprach sich zudem gegen ein generelles Handyverbot an Schulen aus.