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Neuer Allianz-Chef: Mission wichtigste Aufgabe

Stefan Arend

MÜLHEIM – Der neue Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Ekkehart Vetter, hat Kirchengemeinden dazu aufgefordert, sich multikulturell zu öffnen. „Rein deutsche Gemeinden werden bald zum Pflegefall“, sagte Vetter. Die Allianz wolle sich künftig verstärkt für die Mission einsetzen. „Menschen mit Jesus bekanntmachen, das ist vielleicht die wichtigste Aufgabe überhaupt“, sagte der 60-jährige Theologe, der seit 2003 als Präses den Verband Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden in Mülheim an der Ruhr leitet.
Im Streit innerhalb der Allianz über den Umgang mit Homosexuellen in Gemeinden sieht Vetter kein allzu großes Problem. An der Basis habe diese Kontroverse nicht so viel Bedeutung. Es gebe „keinen riesigen Riss zu kitten“, sagte er. Er rechne noch in diesem Jahr mit einer Stellungnahme des Hauptvorstands der Allianz zu diesem Thema. Vetters Vorgänger Michael Diener hatte sich für eine Öffnung der evangelikalen Bewegung für Homosexuelle ausgesprochen und dafür Kritik geerntet.
Vetter, bisher Stellvertreter, hat den ehrenamtlichen Vorsitz zum Jahresbeginn von Präses Diener übernommen, die offizielle Übergabe fand jetzt in Schwäbisch Gmünd statt. Mit ihm ist erstmals ein Vertreter der pfingstkirchlich-charismatischen Bewegung zum Vorsitzenden gewählt worden. Sein Vorgänger Diener habe „eine geistliche Breite im Hauptvorstand der Allianz gefördert mit mehr Vertretern aus durchaus unterschiedlicher kirchlicher und freikirchlicher Herkunft“, sagte Vetter. Da seien die Schnittmengen durchaus groß. Sein Anliegen sei, „dass wir als Allianz trotz Unterschieden in kirchlicher Beheimatung in größtmöglicher inhaltlicher Einheit unterwegs sind“, sagte Vetter.
Die Deutsche Evangelische Allianz fungiert als Dachverband für rund 1,3 Millionen evangelikal, pietistisch und charismatisch ausgerichtete Christen aus Landes- und Freikirchen. Ihr Sitz befindet sich im thüringischen Bad Blankenburg, wo die Bewegung das Tagungszentrum Evangelisches Allianzhaus unterhält. epd