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Neuer Abt für die Benediktinerabtei Maria Laach

Von Franken über Rom in die Eifel: Ein Münsterschwarzacher Benediktiner übernimmt die Leitung von Kloster Maria Laach. Damit soll wieder Ruhe einkehren in die Gemeinschaft, die lange nur kommissarisch geleitet wurde.

Die Benediktinerabtei Maria Laach in der Vulkaneifel hat einen neuen Abt. Es handelt sich um Pater Mauritus Wilde (59), wie die Abtei und Hochschule Sant’Anselmo, der römische Hauptsitz des weltweit tätigen Benediktinerordens, am Freitag bekanntgab. Der Ordensmann war von 2016 bis 2025 Prior der dortigen Hausgemeinschaft von mehr als 100 Mönchen, Studenten und Professoren. Außerdem war er Lektor für Spirituelle Theologie an der Theologischen Fakultät der Hochschule.

Wilde stammt ursprünglich aus dem Kloster Münsterschwarzach in Franken, das zur Kongregation der Missionsbenediktiner von Sankt Ottilien gehört. Vor seiner Tätigkeit in Rom war er außerdem Prior in den USA und Direktor des renommierten Vier-Türme-Verlags in Münsterschwarzach.

Der Leiter des Benediktinerordens, Abtprimas Jeremias Schröder, kommentierte die Personalie mit den Worten: “Für uns in Sant’Anselmo ist das ein Verlust. Wir freuen uns aber auch, dass die bedeutende Abtei Maria Laach nun wieder unter regulärer Leitung steht und ein neues Kapitel in ihrer Klostergeschichte aufschlagen kann. Wir danken allen, die Maria Laach in den letzten Jahren gepflegt haben, für ihren Einsatz und wünschen dem neuen Abt und seinen Mitbrüdern Gottes Segen!”

In Maria Laach gab es seit längerer Zeit Spannungen. Seit 2014 hatte das Kloster keinen Abt mehr. 2020 veranlasste der Vatikan eine apostolische Visitation. Der damalige Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke, selbst Benediktiner, und der Abt der Ettaler Benediktinerabtei, Barnabas Bögle, waren mit der Prüfung beauftragt worden. Das Verfahren sollte “zum Frieden in Maria Laach” beitragen und dem Kloster “eine tragfähige gute Zukunft” ermöglichen.

Hanke und Bögle sollen am Montag auch an Wildes feierlicher Amtseinführung teilnehmen, hieß es weiter. Unterstützt werde der neue Abt künftig von Pater Maximilian Krenn (56) aus Wien, der zum Prior von Maria Laach ernannt wurde.

Die Abtei am Laacher See wurde 1093 gegründet, jedoch im Zuge der Säkularisation 1802 aufgelöst. 1892 erfolgte die Wiederbesiedlung durch Mönche aus der Erzabtei Beuron. Zum Kloster gehören zwölf mittelständische Betriebe, darunter Klosterverlag, Buchhandlung, Keramikmanufaktur, Klostergärtnerei, Seehotel und Hofladen mit rund 250 Angestellten. Die Klosterkirche gilt als eines der bedeutendsten romanischen Baudenkmäler Deutschlands.