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Neue Serien im November in Mediatheken und bei Streamingdiensten

Die Erfolgsserie “Stranger Things” geht in die fünfte und finale Staffel, die schwarzhumorige Science-Fiction-Serie “Pluribus” und der Silvester-Stoff “Oscar und Ana” starten. Ein Blick auf Neustarts im November.

Fast zehn Jahre ist es schon her, dass das fiktive US-Städtchen Hawkins auf der Landkarte von Serienfans auftauchte: Im Sommer 2016 startete die erste Staffel von , die davon erzählte, wie die Bürger von Hawkins und vor allem eine Clique von Kindern und Jugendlichen mit den Schrecken einer düsteren Anderwelt, des “Upside Down”, Bekanntschaft machten. Seitdem haben die Kids um Mike Wheeler (Finn Wolfhard), Will Byers (Noah Schnapp) und die mit mysteriösen Kräften begabte Elfie (Millie Bobby Brown) noch in drei weiteren Staffeln haarsträubende Abenteuer bewältigen müssen, und die Zuschauer konnten unterdessen dabei zuschauen, wie aus den kindlichen Protagonisten allmählich junge Erwachsene werden.

Ähnlich wie in der “Harry Potter”-Reihe besteht ein nicht unbeträchtlicher Reiz der Serie darin, diesen Coming-of-Age-Prozess zu beobachten, wobei die fantastischen, ins Horrorgenre changierenden Elemente rund um die Auseinandersetzungen mit den Kreaturen des “Upside Down” die ganz normalen Teenager-Probleme ins Monströse vergrößern. Das Ergebnis ist ein Serien-Erfolg, der die aktuelle Teen-Generation ebenso anspricht wie die Älteren, die sich angesichts der Verortung der Serie in den 1980er-Jahren und einer Fülle an popkulturellen Referenzen an diese Ära an ihre eigene Jugend erinnert fühlen dürfen.

Am 27. November startet nun nach dreijähriger Pause die fünfte und finale Staffel von “Stranger Things”, in der es für Hawkins um alles oder nichts geht: Nachdem sich im spektakulären Finale der vierten Staffel quer durch den Ort Risse zwischen der Wirklichkeit und dem “Upside Down” auftaten, steht die Stadt unter Quarantäne. Und die Kids um Elfie, ihre älteren und jüngeren Geschwister sowie die Eltern-Generation rund um Joyce Byers (Winona Ryder) und Sheriff Jim Hopper (David Harbour) müssen ein letztes Mal alle Kräfte vereinen, um den in Staffel 4 ausgemachten Verursacher der ganzen Misere, Vecna, unschädlich zu machen.

Neben diesem Serienfinale dürfte eingefleischte Serienfans im November nicht zuletzt der Start von (ab 7.11. bei Apple TV+) reizen. Denn dabei handelt es sich um das jüngste Projekt von Showrunner Vince Gilligan, der mit “Breaking Bad” eine der herausragenden Serien der 2000er- und 2010er-Jahre konzipiert hatte. Wie die Kultserie spielt auch “Pluribus ” in New Mexico, allerdings angesiedelt in einer Zukunft, in der ein mysteriöser Virus die Menschheit infiziert hat – und zwar nicht, wie in so vielen anderen Serien und Filmen, mit einer Zombie-Seuche, sondern mit Glück und Zufriedenheit.

Obwohl: Ist das nicht auch irgendwie eine Zombifizierung? So scheint es die Protagonistin der Serie (Rhea Seehorn) zu sehen, die letzte Frau mit normalem Gefühlshaushalt, die gegen den penetranten Dauerglückmodus immun zu sein scheint. “Die unglücklichste Person der Welt muss die Welt vor dem Glück retten”, lautet Apples Tagline für die neue Serie.

Vielversprechend nimmt sich auch die Serie bei Netflix aus (zu sehen ab 6.11.), die ein selten beleuchtetes Kapitel US-amerikanischer Geschichte aufschlägt: Es geht um James A. Garfield (in der Serie gespielt von Michael Shannon), den 1831 geborenen 20. Präsidenten der Vereinigten Staaten, der 1881 nach nur wenigen Monaten im Amt bei einem Attentat schwer verletzt wurde und schließlich seinen Wunden erlag. Die Serie rückt neben dem Politiker, der es während des Amerikanischen Bürgerkriegs zum Generalmajor der Nordstaaten gebracht hatte und nach Kriegsende als Abgeordneter ins Repräsentantenhaus einzog, seinen Mörder Charles A. Guiteau (Matthew Macfadyen) ins Zentrum.

Dieser war zunächst ein Unterstützer Garfields im Wahlkampf, bestürmte ihn nach dem Wahlsieg aber mit Ratschlägen und Forderungen nach einem eigenen Posten und verübte schließlich aus Erbitterung, kein Gehör zu finden, das Attentat. Man darf gespannt sein, welche Lesart des historischen Stoffes Serienschöpfer Mike Makowsky anbieten wird, und welche aktuellen Bezüge er aus dem Thema herausarbeitet.

Bei Sky/Wow startet außerdem am 21. November die von den US-Kritikern gefeierte HBO-Comedyserie von und mit “Saturday Night Live”-Comedian Tim Robinson. Das Szenario klingt skurril-krimihaft: Robinson spielt einen biederen Büroangestellten aus Ohio, für den es gerade karrieremäßig gut läuft, bis ihn ein peinlicher Zwischenfall bei einer Präsentation dazu bringt, eine großangelegte kriminelle Verschwörung zu wittern.

Während bei Streamingdiensten und Mediatheken im November schon massenweise Weihnachtsfilme angeboten werden, bietet Arte ab 6. November eine Serie an, in der der andere wichtige Feiertag des Jahresendes eine Rolle spielt: Die spanische Serie beleuchtet die Beziehung der beiden Titelfiguren und fokussiert dabei in Zeitsprüngen jeweils auf die Silvesternächte, die die beiden erleben.

Zu Beginn ist Protagonistin Ana (Iria del Rio) gerade 30 geworden und nicht recht zufrieden mit ihrem Leben, das sich mehr nach jugendlicher Improvisation als nach erwachsener Verbindlichkeit anfühlt; Oscar (Francesco Carril) scheint als Arzt mit festem Job und fester Beziehung dagegen viel gesetzter. Aus einer zufälligen Begegnung an Silvester entwickelt sich trotz der Gegensätze eine Anziehungskraft, und es entsteht eine Verbindung, die sich von Silvester zu Silvester entwickelt und verändert.

– ab 30. Oktober: Der Herr der Ringe – Die Ringe der Macht (ZDF-Mediathek – ab 03.11.: Free-TV-Premiere bei ZDF_neo). / Lava (Arte-Mediathek – ab 06.11. Free-TV-Premiere bei Arte)

– ab 4. November: All’s Fair (Disney+)

– ab 5. November: Heweliusz (Netflix)

– ab 6. November: Ana und Oscar (Arte-Mediathek / ab 20.11. Free-TV-Premiere bei Arte) / Death By Lightning (Netflix)

– ab 7. November: Maxton Hall – Die Welt zwischen uns – Staffel 2 (Amazon Prime) / Pluribus – Glück ist ansteckend (Apple TV+)

– ab 12. November: Mrs. Playmen (Netflix)

– ab 13. November: The Beast in Me (Netflix)

– ab 14.November: Der Kristallkuckuck (Netflix) / Stabil (ARD-Mediathek; Free-TV-Premiere am 15.11. bei One)

– ab 16. November: Landman – Staffel 2 (Paramount)

– ab 18. November: Toxic Tom (ZDF-Mediathek)

– ab 20. November: Undercover im Seniorenheim – Staffel 2 (Netflix)

– ab 21. November: Fireflies (Paramount+) / The Chair Company (Sky/Wow)

– ab 25. November: I Love L.A. (Sky/Wow) / The Killing Kind (ZDF-Mediathek/ZDF)

– ab 27. November: Stranger Things – Staffel 5 (Netflix)

– ab 28. November: I Am the Greatest (ZDF-Mediathek/ab 1.12. im ZDF)