Eine der zentralen offenen Fragen auf der Thüringer Ursaurierfundstelle Bromacker südlich von Gotha steht möglicherweise kurz vor einer Antwort. In der Fossilienlagerstätte seien bei aktuellen Grabungen zwei dünne Bänder vulkanischen Auswurfgesteins identifiziert worden, sagte Grabungsleiter Tom Hübner von der Stiftung Friedenstein Gotha am Freitag vor Ort. Anhand der darin üblicherweise eingeschlossenen uranhaltigen Mineralien könne sich das Alter der Lagerstätte eventuell bis auf eine Million Jahre genau bestimmen lassen.
Aktuell gehen die Forscher auf dem Bromacker von einem Alter von rund 290 Millionen Jahren der mehrere Meter dicken Fundstelle aus. „In den Blöcken haben wir auch dieses Jahr wieder zwei Skelette von kleinen Ursauriern gefunden“, sagte Hübner kurz vor dem Abschuss der diesjährigen Grabung dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Skelette seien möglicherweise vollständig. Genau wisse er es, wenn die Fossilen im Labor gescannt wurden.
Zudem konnten die Paläontologen Grabgänge von Ursauriern im Gestein, eine größere Anzahl von einzelnen Knochen sowie einen versteinerten Tausendfüßler bergen. „Insgesamt füllen die Funde mehrere Dutzend Kisten“, sagte Hübner.
Der Bromacker befindet sich im Unesco-Geoparks Inselsberg – Drei Gleichen. Die Saurier-Fundstelle wurde 1974 entdeckt. 2020 starteten nach mehr als einem Jahrzehnt Unterbrechung wieder systematische Ausgrabungen, die Einblicke in das Ökosystem des Erdzeitalters Perm geben. Daran beteiligt sind unter anderem das Museum für Naturkunde Berlin, die Stiftung Friedenstein und die Universität Jena.