Bekannt ist das Buchheim-Museum am Starnberger See vor allem für die Gemälde der “Brücke”-Künstler. Doch inzwischen sind weitere Sammlungen dazugekommen. Eine Auswahl gibt es nun in einer Sonderschau zu sehen.
Das Buchheim-Museum am Starnberger See bietet Besucherinnen und Besuchern vom 5. April bis 29. Juni eine besondere Entdeckungsreise an. Neben den Hauptwerken des Expressionismus sollen auch viele Schätze aus dem Depot präsentiert werden, die bisher selten oder noch nie in der Öffentlichkeit gezeigt wurden, wie es in der Ankündigung heißt. Als Auswahlkriterium habe weder eine thematische Vorgabe noch die kunsthistorische Bedeutung oder die Darstellung einer künstlerischen Entwicklung eine Rolle gespielt. Als Motto gelte stattdessen “Mit wachem Blick & begabter Hand”.
Die Hängung folgt laut Mitteilung motivischen Gemeinsamkeiten. Dadurch solle ein spannender Dialog zwischen Werken aus unterschiedlichen Entstehungskontexten ermöglicht werden. So würden sich Exponate ergänzen und inspirieren, während unterschiedliche Bildauffassungen und Stile in der Gegenüberstellung eine faszinierende Spannung erzeugten.
Das Museum beherbergte ursprünglich ausschließlich die reiche Sammlung des Schriftstellers und Kunstfreundes Lothar-Günther Buchheim und seiner Frau Diethild. Sie ist der Kunst des Expressionismus in all seinen Ausprägungen gewidmet. Neben Werken der “Brücke”-Maler wie Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff sammelte das Paar Arbeiten von Max Beckmann und anderen Künstlern der deutschen Moderne sowie Gemälde und Papierarbeiten der französischen Avantgarde.
Seit der Eröffnung des Museums 2001 sind den Angaben nach viele weitere Kunstwerke hinzugekommen. So konnten die Bestände mit Arbeiten von um 1900 geborenen Künstlern erweitert werden. Ihr Schaffen begeisterte den Sammler Joseph Hierling. 2021 stiftete er dem Museum ein über tausend Werke umfassendes Konvolut des expressiven Realismus. Bereits 2016 erhielt die Buchheim-Stiftung aus der Sammlung Clayton fast 50 Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken des lange in Bernried lebenden Künstlers Ernst Weiers und 2019 ein Konvolut mit Arbeiten des US-Expressionisten Clifford Holmead Phillips. Dazu kamen weitere Schenkungen und Ankäufe.
Die Schau verzichte weitgehend auf begleitende Texte, setze jedoch auf digitale Unterstützung, heißt es. Über QR-Codes an den Werken erhielten Besucherinnen und Besucher Zugang zur Online-Sammlung. Dort gebe es weiterführende Informationen zu den Künstlern, zu den Provenienzen und zu den Vorbesitzern.