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Neue Datenbank präsentiert Nietzsches Rolle in der Kunst

Die Klassik Stiftung Weimar hat am Mittwoch mit einem Festakt das Digital-Projekt „NietzschePics“ freigeschaltet. Seit 2019 seien dafür Kunstwerke und Fotografien rund um Friedrich Nietzsche (1844-1900) systematisch erfasst, verknüpft und jetzt online frei zugänglich gemacht worden, sagte der Leiter des Nietzsche-Archivs Weimar, Helmut Heit, dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Die Datenbank umfasst nach Stiftungsangaben mehr als 300 teils bislang kaum bekannte Bildnisse aus der Zeit bis 1945 sowie mehr als 500 Briefe. Diese stammen vor allem aus der Korrespondenz zwischen Nietzsches Schwester Elisabeth Förster-Nietzsche (1846-1935) und verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern.

Friedrich Nietzsche gilt als einer der bedeutendsten und einflussreichsten Autoren der Moderne. Seine Manuskripte, Notizen, Briefe und Bücher gehören zum Dokumentenerbe der Unesco und befinden sich heute unter anderem im Goethe- und Schiller-Archiv sowie in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar.

Nietzsche sei einer der wenigen Philosophen, der auch in der Kunst eine starke Rezeption erfahren habe, sagte Heit. Seine bewegte Lebensgeschichte und der noch zu seinen Lebzeiten einsetzende Kult um seine Person habe Künstler von Edvard Munch (1863-1944) bis zu Gerhard Richter zur künstlerischen Auseinandersetzung angeregt. Die Stiftung habe in einem ersten Schritt zusammengetragen, was im eigenen Stiftungsbestand dazu vorhanden ist. Die Datenbank könne bei Interesse weiterer Partner auch ausgebaut werden.