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Neue BGE-Chefin weist Kritik an Schacht Konrad zurück

Die designierte Geschäftsführerin der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), Iris Graffunder, hat Kritik an dem geplanten Atommüllendlager Schacht Konrad in Salzgitter zurückgewiesen. Was jetzt gebaut werde, entspreche dem heutigen Stand der Technik und auch alle Unterlagen seien aktuell, sagte Grafunder dem Magazin „Evangelische Perspektiven“. Kritiker des geplanten Lagers bemängeln unter anderem, dass die Baugenehmigung nicht mehr dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik entspreche.

Richtig sei, dass die Grundüberlegungen und die Systematik, wie etwas in die Kammern eingelagert werden solle, in den 1980er-Jahren konzipiert worden seien, sagte Graffunder. „Konrad wird in der Fachwelt als ein sehr robustes Lager betrachtet – was die geologische Formation betrifft.“

Das frühere Eisenerzbergwerk Konrad wird von der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) gegenwärtig zum nationalen Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle umgebaut. Es soll nach Fertigstellung bis zu 303.000 Kubikmeter Atommüll aufnehmen. Kürzlich war bekannt geworden, dass das Endlager teurer und später fertig wird als geplant. Die Inbetriebnahme ist nun für 2029 vorgesehen. Die BGE rechnet mit Kosten in Höhe von rund 5,5 Milliarden Euro.

Erst kürzlich hatten Oberbürgermeister und Landräte von Städten und Kreisen aus Südostniedersachsen die Aufgabe des geplanten Atommüllendlagers Schacht Konrad in Salzgitter gefordert. Zwei Umweltverbände hatten zudem beim niedersächsischen Umweltministerium beantragt, die Genehmigung zurückzunehmen. Eine Entscheidung des Umweltministers wird noch vor Weihnachten erwartet.

Graffunder übernimmt gemeinsam mit Arbeitsdirektorin Marlis Koop zum nächsten Jahr die Geschäftsführung bei der BGE in Peine. Graffunder ist damit auch verantwortlich für die Standortauswahl und die Rückholung der radioaktiven Abfälle aus dem maroden Bergwerk Asse bei Wolfenbüttel sowie den Bau des Endlagers Schacht Konrad.