Eine neue Schau im oberbayerischen Eichstätt versammelt historische und zeitgenössische Ikonen, sakrale Bilder und Skulpturen mit Jesus-Bezug. Anlass ist ein für die Christenheit wichtiges Jubiläum.
“Jesus, wer bist du?” – unter diesem Titel läuft im oberbayerischen Eichstätt eine neue Ausstellung zu Christusmotiven in Ost und West. Sie ist laut Ankündigung des Bistums Eichstätt vom 30. Mai bis 25. Juli im Collegium Orientale zu sehen, einem Priesterseminar für Seminaristen der katholischen Ostkirchen, der orientalischen Kirchen und der orthodoxen Kirchen. Die Frage nach Jesus sei die zentrale Frage des Konzils von Nizäa gewesen, dessen 1.700-jähriges Jubiläum dieses Jahr gefeiert werde, heißt es. Aus diesem Anlass würden rund 30 historische und zeitgenössische Ikonen, sakrale Bilder und Skulpturen im Collegium präsentiert.
Das Collegium Orientale hat dazu mit dem Domschatz- und Diözesanmuseum Eichstätt und der Galerie “Icon Art” im ukrainischen Lemberg zusammengearbeitet, wie es weiter heißt. “Neben klassischen byzantinischen Ikonen aus dem Besitz des Kollegs sind moderne Ikonen und sakrale Bilder noch lebender Künstler zu sehen, unter anderem eine spontan für die Ausstellung entstandene Arbeit eines prominenten Künstlers aus der Ukraine”, so die Bistumsankündigung. Das Eichstätter Diözesanmuseum habe die Bilderauswahl um Arbeiten aus seinem Depot ergänzt. Darüber hinaus stellten vier lebende Künstler aus Eichstätt Werke zur Verfügung.
Das Bistum Eichstätt pflegt traditionell enge Beziehungen zu den Ostkirchen. Seit 1998 besteht in Eichstätt das Collegium Orientale. Die dort tätigen Priesteramtskandidaten und bereits geweihten Kleriker im Promotionsstudium kommen unter anderem aus der Ruthenischen Griechisch-Katholischen Kirche der Ukraine, der Maronitischen Kirche und der Syro-malankarischen Kirche Indiens. Diese gehören allesamt zur römisch-katholischen Kirche und unterstehen dem Papst; sie pflegen aber eigene Riten.
In Nizäa, gelegen in der heutigen Türkei, fand einst das Erste Ökumenische Konzil statt. Im Jahr 325 wurde dort das gemeinsame christliche Glaubensbekenntnis entwickelt.