Nach Jahrzehnten zu neuem Leben erweckt: Am Sonntag ist in der Dorfkirche Sankt Peter und Paul in Kermen bei Zerbst Altarweihe. Der Kirchbau aus dem 13. Jahrhundert wird wieder in Dienst genommen.
Nach über 50 Jahren wird die romanische Dorfkirche Sankt Peter und Paul in Kermen bei Zerbst (Sachsen-Anhalt) wieder in Dienst genommen: Kommenden Sonntag findet um 14 Uhr die Altarweihe im Rahmen des Kirchweihfestes statt, wie die evangelische Landeskirche Anhalt am Montag ankündigte. Damit ist der größte Teil der jahrelangen Sanierungsarbeiten abgeschlossen; die Arbeiten am Gestühl und Umfeld werden noch fortgesetzt. Im April 1970 fiel seinerzeit der Beschluss für das Ende der Gottesdienste in Sankt Peter und Paul sowie die Fusion mit der Kirchengemeinde Eichholz.
Der Kirchbau entstand um 1200 und wurde Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 in großen Teilen zerstört und wucherte in den Folgejahren mehr und mehr zu. Ungewöhnlich ist laut Denkmalschützern der Grundriss: Nahtlos geht das Kirchenschiff in einen halbkreisförmigen Chorabschluss über. Der hölzerne Kanzelaltar von 1711 in der originalen Farbfassung aus Blau, Weiß und mattem Gold ist demnach ein kostbares Relikt aus der untergegangenen Zeit der berühmten fürstlichen Zerbster Barockkunst.