Neben den Augsburger Domsingknaben soll es ab Herbst künftig auch eine eigene Mädchenkantorei geben. Diese soll ein wesentlicher Bestandteil der kirchenmusikalischen Tradition am Hohen Dom zu Augsburg werden, teilten das Bistum und die Domsingknaben am Montag mit. Mädchen und junge Frauen sollen – wie bereits Buben und junge Männer – eine hochwertige musikalische und lebensprägende Ausbildung bekommen.
Die Neuaufnahme von Mädchen soll im September beginnen: Zwei- bis sechsjährige Mädchen könnten die Musikalische Früherziehung besuchen, Sieben- und Achtjährige die Nachwuchschöre der Dommusik. Ab September 2026 sollen dann der Aufbauchor (9- bis 13-Jährige) und der Hauptchor (14- bis 20-Jährige) aufgebaut werden, entweder durch hauseigenen Nachwuchs oder durch Quereinsteigerinnen.
Der Geschäftsführer der Augsburger Dommusik, Leonhard Fitz sagte, dass diese Struktur es ermögliche, Synergien mit den Augsburger Domsingknaben optimal zu nutzen und ein vollwertiges Angebot für Mädchen zu schaffen. Mädchen im Alter von zwei bis sechs Jahren können sich ab sofort für die Musikalische Früherziehung ohne Vorsingen anmelden. Vorsingen für Sieben- und Achtjährige finden am 10., 17., 24. und 29. Juli jeweils um 16 Uhr statt.
Die Ausbildung von Sängerknaben in Augsburg wurde laut Bistumsangaben 1439 erstmals urkundlich erwähnt. Infolge der Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts verlor sich die Tradition der Sängerknaben. 1976 wurden die Augsburger Domsingknaben von Domkapellmeister Reinhard Kammler neu gegründet und gehören seither zu den international renommierten Knabenchören. (2149/30.06.2025)