Der Krachmacher mag im Herbst praktisch sein. Doch wer Natur und Mensch etwas Gutes tun will, sollte auf den Laubbläser verzichten. Naturschützer geben Tipps.
Die Tage werden kühler, die Blätter fallen: Viele Gartenfreunde greifen jetzt zu Laubbläsern oder -saugern. Doch der Naturschutzverband LBV warnt vor dem Einsatz solcher Geräte. Zum Wohle der Natur und der Mitmenschen sollte auf die “Krachmacher” verzichtet werden, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung. Besser sei es, auf Rechen und Besen zurückzugreifen. Denn: “Dem Laubbläser-Turboluftstrom von bis zu 300 km/h können Käfer, Spinnen, Tausendfüßer bis hin zu Amphibien und Kleinsäuger nicht entkommen”, sagte LBV-Biologin Angelika Nelson.
Laubbläser zerstörten Lebensräume und Nahrungsgrundlagen für Vögel, Igel, Insekten und zahlreiche Kleintiere, erklärte die Expertin. Wer Laubhaufen anlege oder Blätter kompostiere, setze sich dagegen aktiv für die Artenvielfalt vor der Haustür ein. Wer die heruntergefallenen Blätter und Äste auf dem Boden verrotten lasse, biete vielen Tieren im Herbst einen sicheren Platz zum Überwintern. Regenwürmer, Asseln, Springschwänze und Milben wandelten Laub und Pflanzenreste in nährstoffreichen Humus um und dienten Vögeln und anderen Tieren als Nahrung. Fehlten sie, gingen Bodenfruchtbarkeit und Artenvielfalt im Garten verloren.
“Wenn ein paar Jahre lang alle Blätter eingesammelt werden, lassen sich kaum noch Schmetterlinge, Käfer, Meisen oder Igel beobachten”, so die Biologin. Nicht zuletzt schadeten die enorme Lärmbelästigung und Staubentwicklung der technischen Geräte auch der menschlichen Gesundheit. Sie wirbelten auch jede Menge Staub, Pollen und Schimmelpilze auf, die in die menschliche Lunge gelangen könnten.