Zur Vorsicht im Umgang mit Jungvögeln rät der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV). Scheinbar hilflose Vogeljunge sollten einfach auf der Wiese oder im Geäst sitzen gelassen werden, teilte der Verband am Mittwoch in Hilpoltstein mit. Besorgte Vogelfreunde wollten den halbflüggen Jungen oft helfen, die in Not geraten wirkten und laut piepsten. „Sie werden jedoch weiterhin von ihren Eltern versorgt und gefüttert“, hieß es vom LBV. Solange sie nicht unmittelbar gefährdet seien, etwa durch Straßenverkehr oder Katzen, sollten Menschen die sogenannten Ästlinge – bereits befiederte Jungvögel – in Ruhe lassen.
Mit dem Piepsen halten die scheinbar verlassenen Vogeljungen laut LBV Kontakt zu ihren Eltern, um gefüttert zu werden. Zahlreiche Vogelarten verlassen ihr Nest, bevor sie fliegen können. Dazu zählen nicht nur Nestflüchter wie Enten, Fasane oder Kiebitze, sondern auch einige Singvögel, Greifvögel und Eulen. Greife der Mensch in dieser sensiblen Phase ein und nehme ein Jungtier in Obhut, unterbreche er die Bindung zwischen Alt- und Jungvogel, so der Verband.
Droht den Tieren Gefahr, könnten sie an einem geschützten Ort in Hörweite zu den Vogeleltern abgesetzt werden, am besten in eine Astgabel oder einen Busch. Vogeleltern nähmen ihre Jungen auch wieder an, wenn diese von einem Menschen berührt wurden. Nestlinge – noch unbefiederte Vögel – könnten auch in ihr Nest zurückgesetzt werden. Katzenbesitzer sollten ihre Stubentiger laut LBV für einige Tage wenigstens in den Morgen- und Abendstunden im Haus halten. (1529/07.05.2025)