Naturschützer in Schleswig-Holstein haben den kürzlich veröffentlichten Bericht zum Vogelbestand in Deutschland als „Weckruf aus der Vogelwelt“ bezeichnet. „Die Biodiversitätsstrategie des Landes und die Wiederherstellungsverordnung müssen konsequent und rasch umgesetzt werden“, erklärte der Landesvorsitzende des Naturschutzbundes (Nabu), Alexander Schwarzlose, laut Mitteilung am Montag. Weitere Aufweichungen des Naturschutzes zugunsten noch intensiverer Landwirtschaft müssten unterbleiben.
Mehrere Verbände und das Bundesamt für Naturschutz hatten in der vergangenen Woche ihren Vogelschutzbericht für 2025 vorgelegt. Die Bundesregierung ist verpflichtet, alle sechs Jahre umfassende Daten zum Zustand der Vogelwelt in Deutschland an die EU-Kommission zu übermitteln. Die Bilanz ist durchwachsen. Während Uhu, Großtrappe, Kranich und Seeadler sich positiv entwickelten, ist die Situation der Agrar- und Wiesenvögel laut Bericht besorgniserregend.
In Schleswig-Holstein gelten etwa der Kiebitz und das Rebhuhn als gefährdet. Auch die Bestände des Säbelschnäblers sind teils drastisch eingebrochen. Grund ist die Entwertung ihrer Lebensräume. „So hat die Intensivierung der Landwirtschaft zu einem enormen Nahrungsmangel an Insekten, Samen und Beeren geführt und vielen Arten durch Trockenlegung von Feuchtwiesen die Brutplätze entzogen“, informierte der Nabu.