Die Delegiertenversammlung des BUND Naturschutz (BN) in Fürth sieht die bayerischen Wälder und Bannwälder massiv durch Infrastrukturvorhaben bedroht. Daher habe die Versammlung eine Resolution zum Waldschutz verabschiedet, teilte der BN am Sonntag mit. Als konkrete Bedrohungen nannte er den Abbau von Bodenschätzen, wie den Sandabbau bei Altdorf und den Kiesabbau bei Traunstein, Infrastrukturprojekte wie den Straßenbau, das geplante Gaskraftwerk und 380kV-Umspannwerk bei Burghausen, unzählige Gewerbegebiete, eine Erweiterung eines Stahlwerks bei Augsburg und Freizeiteinrichtungen. Diese seien teilweise auch in den Bergwäldern geplant.
Waldflächen würden zunehmend zur „Verfügungsmasse“, kritisiert der BN. Gerade der Druck auf Bannwälder sei in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Sie seien durch Infrastrukturvorhaben wie das im Reichswald verhinderte ICE-Ausbesserungswerk und den Windenergieausbau bedroht. Der BN unterstütze zwar einen forcierten Ausbau der Windenergie, sie dürfe aber nicht einseitig zulasten wertvoller Wälder gehen. Der Wald und insbesondere der Bannwald dürften nicht als Flächenvorrat für Infrastrukturprojekte und Rohstoffgewinnung dienen.
Durch die zusätzlichen Finanzmittel des Sondervermögens Infrastruktur ist der BN „in größter Sorge“, dass es im Zuge der Umsetzung zu vermehrten Waldrodungen auch in Bayern kommt. Er fordert auf allen Planungsebenen dringend den verstärkten Schutz der Wälder und die Prüfung von Eingriffsminimierungen und Alternativstandorten. (1740/25.05.2025)