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Nachwuchs für Kanzel und Büro

Noch wird das Personal nicht knapp, aber auch die Kirche wappnet sich für den Fachkräftemangel.

Von Wolff von Rechenberg

Fachkräftemangel? Davon kann Martin Richter ein Lied singen: „Wir suchen derzeit einen IT-Spezialisten und sind gespannt, wann wir den finden.“ Richter ist kein Personalchef in einem Industrieunternehmen. Er ist Oberkonsistorialrat und in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz der Personalchef für den inneren Dienst. Der Fachkräftemangel betrifft auch die Kirche. Aber nur an wenigen Stellen schlägt er schon jetzt so stark durch wie bei der Suche nach einem Computerexperten. Bei Juristen verzeichnet Richter sogar ein Überangebot: „Auch auf befristete Stellen bewerben sich viele hoch qualifizierte Kandidaten.“ In den Kirchlichen Verwaltungsämtern und im Konsistorium kann die Kirche bisher ebenfalls alle Stellen besetzen.

„Wir mussten uns gesundschrumpfen.“

Dennoch bereitet sich die Kirche auf einen kommenden Mangel an geeigneten Bewerbern vor. Richter: „Wir fragen uns: Wie gehen wir damit um, wenn uns der Fachkräftemangel erwischt?“ Zumal die Kirche jetzt neue Verwaltungsfachkräfte einstellen muss. „Dieses Jahr hatten wir schon 15 Neueinstellungen, so viele wie seit Jahren nicht mehr“, erklärt Richter und fügt hinzu: „Wir mussten uns gesundschrumpfen.“ Jetzt will sich die Kirche vor allem durch mehr Ausbildung gegen den erwarteten Fachkräftemangel wappnen. Die Zahl der Ausbildungsplätze in der Verwaltung könnte von derzeit acht bis zehn Ausbildungsplätzen auf bis zu 20 Stellen steigen – natürlich in Abstimmung mit den Kirchlichen Verwaltungsämtern.

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