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Nachahmung dringend empfohlen

Mit Eifer, nicht mit Geifer – Gedanken zum Predigttext am 18. Sonntag nach Trinitatis. Von Detlef Lippold, Pfarrer am Dom St. Peter und Paul in Brandenburg an der Havel

Von Detlef Lippold

Es ist böse Zeit; wer wollte das bestreiten. Wir brauchen nur Nachrichten zu hören, uns umzuschauen. Es war schon immer böse Zeit. Ich sage: Es ist gute Zeit! Nicht immer, nicht überall, nicht für jeden. Aber es ist auch gute Zeit. Darauf sollen wir unsere Aufmerksamkeit richten. Nur so können wir das Gute sehen, stärken, vermehren.„Böse Zeit“ meint: Wir sind von Gott entfernt. Aber er nicht von uns! Das ist gute Zeit! Diese Zeit sollen wir auskaufen. Nichts kann uns mehr von Gott trennen. Weil er sich nicht von uns getrennt hat. Die Ausführungen des Paulus werden oft wie billige Gebrauchsanweisungen aufgegriffen. Es werden Stellen aus dem Zusammenhang gerissen, aber die Verantwortlichkeit, um die es geht, ignoriert; denn die ist unbequem. Unterordnen – eine Lieblingsstelle der Mächtigen. So wurden dann Völker geführt, so wurden Gemeinden geführt, so werden Menschen klein, arm und hungrig gehalten. Tatsächlich legt er ein Mutmachwort vor: „Ermuntert euch gegenseitig, erweist eure Dankbarkeit.“ Ja, er schreibt auch: „Ordnet euch einander unter. In der Furcht Christi.“ Das ist der Maßstab. Und: „alle einander“ – nicht die vielen den wenigen. Vom Leben im Licht handelt der Abschnitt, einem Leben, das doch in irgendeiner Weise ausgewiesen sein muss, wenn wir Christen uns Christus verbunden sehen. (…)

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Predigttext am 18. Sonntag nach Trinitatis: Epheser 5,15–21 (Reihe III) 15 So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht als Unweise, sondern als Weise, 16 und kauft die Zeit aus; denn es ist böse Zeit. 17 Darum werdet nicht unverständig, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist. 18 Und sauft euch nicht voll Wein, woraus ein unordentliches Wesen folgt, sondern lasst euch vom Geist erfüllen. 19 Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen 20 und sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus. 21 Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi.

„die Kirche“ beteiligt sich an der Revision der Perikopenordnung. Jedem Kirchenkreis wurde durch die EKBO eine Perikopenreihe zugeordnet.