Was lange währt: Nach Jahren des Werbens und Wartens gibt es nun endlich eine „belastbare“ Finanzierung für die geplante Denkmallandschaft Hesselberg unter anderem zur NS-Geschichte des höchsten Bergs Mittelfrankens. Allein der aufwendigste der drei Teilbereiche, der Dokumentations-Ort Hesselberg, wird rund 860.000 Euro kosten, wie der Leiter des Evangelischen Bildungszentrums (EBZ) Hesselberg, Pfarrer Christoph Seyler, dem Evangelischen Pressedienst (epd) mitteilte. Lange war um ebendiese Finanzierung gerungen worden.
Mit der Denkmallandschaft soll die wechselvolle und teilweise dunkle Geschichte des Hesselbergs aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet werden. Dazu gehören die propagandistischen NS-„Frankentage“ des fränkischen Gauleiters Julius Streicher zwischen 1933 und 1939, die bis zu 100.000 Menschen anzogen. Streicher sah sich dort als „Prophet des Führers“ auf einem „Heiligen Berg der Franken“. Aber auch der Hesselberg als „uralter Kulturplatz“ soll beleuchtet werden, ebenso das Nachkriegs-Engagement der bayerischen evangelischen Landeskirche ab 1951.
Konkret geplant sind für die Denkmallandschaft eine barrierefrei zugängliche Ausstellung in den Räumen des EBZ zur Geschichte des Bergs in der NS-Zeit. Dazu kommen Informationstafeln und digitale Infopoints rund um das EBZ. Das Kultusministerium hat für diesen Teilbereich nun bis zu 450.000 Euro in seinem Haushalt eingeplant – hinzu kommen Zuschüsse etwa von der Sparkassenstiftung, Mittel des Bezirks Mittelfranken sowie kirchliche Eigenmittel. Seyler hofft, dass im kommenden Jahr mit der „konkreten Umsetzung“ der Pläne am EBZ begonnen werden kann.
Ein weiterer Teilbereich der Denkmallandschaft sind analoge und digitale „Infopoints“ am Hesselberg und in der näheren Region. Diese lägen „in der Zuständigkeit der Kommunen“ und der Stiftung „Erlebnis Hesselberg“. Der dritte Teilbereich schließlich umfasst die neu aufgebaute inhaltlich-pädagogische Arbeit am EBZ. Diese wurde um den Themenbereich „Gesellschaftspolitische Bildung“ erweitert und erfahre „große Nachfrage“, sagte Seyler. In diesem Bereich werden etwa geschichtsbezogene Begehungen am Berg, Vorträge und Seminare angeboten. (1666/19.05.2025)