Der Krefelder Zoo hat am Donnerstag knapp sechs Jahre nach dem Brand des Affenhauses seinen neuen „Menschenaffenwald“ eröffnet. Ab Freitag ist das neue Affenhaus auch für Besucherinnen und Besucher geöffnet, wie der Zoo ankündigte. Bereits am Dienstag seien die beiden überlebenden Schimpansen Bally und Limbo in das neue Affenhaus eingezogen. Bei einem verheerenden Brand des alten Affenhauses waren in der Silvesternacht 2019 etwa 50 Tiere gestorben.
In dem neu eröffneten Bereich werden laut Zoo auch junge Gorillas und zwei Weibchen der bedrohten Affenart der Schopfmangaben leben. Bald werde ein Männchen die Gruppe ergänzen. Der „Menschenaffenwald“ ist das erste von drei geplanten Häusern des „Artenschutzzentrums Affenpark“, das in den kommenden Jahren im Zoo Krefeld entstehen soll. Im zweiten Schritt werde ein Haus für Orang Utans gebaut, hieß es. Zudem sei ein weiterer Bau für Schimpansen geplant.
Die Tierschutzorganisation Peta kritisierte das neue Gehege als „Tierschutz-Rückschritt“. Die Organisation ist gegen die Haltung von Menschenaffen in Zoos und Tierparks und fordert, diese auslaufen zu lassen. Dabei würden „leidende Tiere, deren Bedürfnisse nicht ansatzweise erfüllt werden können, für die Unterhaltung von Menschen missbraucht“, sagte Peta-Referentin Yvonne Würz. Darüber könnten auch „wohlklingende Namen“ wie „Affenwald“ oder „Artenschutzzentrum“ nicht hinwegtäuschen.
Das Feuer, das Ende 2019 für die Zerstörung des Affenhauses gesorgt hatte, wurde durch drei Frauen verursacht. Sie hatten sogenannte Himmelslaternen in die Luft steigen lassen, deren Benutzung verboten ist. Eine der fliegenden Leuchtfackeln war auf dem Dach des Affenhauses gelandet und hatte den Brand ausgelöst. Wegen fahrlässiger Brandstiftung wurden sie zu Geldstrafen verurteilt.