Das Landesmuseum Württemberg präsentiert ab Freitag (4. Juli) erstmals Teile der bedeutenden, lange verborgenen archäologischen Privatsammlung Hohenzollern-Sigmaringen. Die Sammlung umfasst mehr als 8.000 Objekte von der Steinzeit bis ins frühe Mittelalter. Nach Worten von Kurator Klaus Georg Kokkotidis handelt es sich um „eine der bedeutendsten Privatsammlungen in Südwestdeutschland überhaupt“. Die Ausstellung „Leidenschaft und Forschung. Die archäologische Sammlung Hohenzollern“ zeigt knapp 100 Objekte.
Die Schau stellt beispielhaft fünf Persönlichkeiten vor, die maßgeblich zu der Sammlung beigetragen haben, allen voran das Fürstenpaar Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen und Josephine von Baden, die den Grundstein für die Sammlung legten. Als außergewöhnlichstes Objekt bezeichnete Kokkotidis ein Elfenbeindöschen aus dem 6. Jahrhundert. Es stamme wohl aus dem Mittelmeerraum und zeige am Boden Runen und einen Männernamen. Gefunden wurde es in der Nähe des Helmgrabs von Gammertingen bei Sigmaringen, das das Landesmuseum 2015 erworben hat und das ebenfalls im Alten Schloss zu sehen ist. Außerdem sind unter anderem historische Steinwerkzeuge, Vasen und Schmuck ausgestellt.
Wie Christina Haak, Direktorin des Landesmuseums Württemberg, sagte, war die Sammlung mehr als 100 Jahre nicht zu sehen. Man sei dankbar, dass man sie vom Hause Hohenzollern habe übernehmen können und nun der Öffentlichkeit zugänglich machen könne. Der Ankauf der Privatsammlung sei vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie von der Kulturstiftung der Länder unterstützt worden.
Die Schau kann bis zum 1. Februar 2026 kostenlos besichtigt werden. Besuchern stehen Multimedia-Guides in Deutsch, Englisch, Gebärden- und einfacher Sprache zur Verfügung.