Der Naturschutzbund (Nabu) Mecklenburg-Vorpommern hat die Forderung der Agrarminister unionsgeführter Bundesländer zur Abschaffung des EU-Renaturierungsgesetzes („Nature Restoration Law“) kritisiert. Konstruktiver Dialog sei notwendig, um das Gesetz wirkungsvoll für Natur und Land- und Forstwirtschaft auszugestalten, teilte der Nabu am Montag mit. „Ohne Bestäuber keine stabilen Ernten. Ohne gesunde Böden kein Puffer gegen Starkregen und ohne nasse Moore keine Vorsorge gegen Dürreperioden. Kurzum: Ohne gesunde Ökosysteme keine zukunftsfeste Landnutzung“, sagte Nabu-Landesvorsitzender Stefan Schwill.
Die Frühjahrestrockenheit in Kombination mit fehlenden Wasserreserven lasse in der Landwirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns erhebliche Ernteausfälle erwarten, was die Notwendigkeit des EU-Gesetzes unterstreiche. „Es ist verständlich, dass die Agrarminister eine verlässliche Finanzierung einfordern. Der Bund sollte den Hilferuf der Länder ernst nehmen und wie im Koalitionsvertrag beschlossen, schleunigst ausreichend Gelder für Naturschutz und Klimaanpassung bereitstellen“, erklärte Schwill.
Das EU-Renaturierungsgesetz wurde 2024 verabschiedet und soll für die Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme in allen Mitgliedstaaten sorgen, hatte das Europäischen Parlament nach dem Beschluss mitgeteilt. Damit trage das Gesetz zur Verwirklichung der Klima- und Artenschutzziele bei und soll die Ernährungssicherheit erhöhen. Aktuell seien über 80 Prozent der Lebensräume in der EU in einem schlechten Zustand. Laut Renaturierungsgesetz sollen bis 2030 mindestens 20 Prozent der Land- und Meeresflächen der EU und bis 2050 alle sanierungsbedürftigen Ökosysteme wiederhergestellt werden.