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Nabu Hamburg fordert Alternativen zum Kirschblütenfest-Feuerwerk

Anlässlich des japanischen Kirschblütenfests in Hamburg fordert der Naturschutzbund (Nabu), auf das traditionelle Feuerwerk am Freitag auf der Außenalster zu verzichten. Vögel und Wildtiere litten vor allem in der Brutzeit unter der lauten Knallerei, als umweltfreundliche Alternativen böten sich Laser- oder Drohnen-Shows an, teilte der Nabu am Donnerstag mit. Diese könnten ebenso festlich wirken, würden aber wenig Lärm, Müll und Feinstaub verursachen. „Zum Schutz und Erhalt von Lebensräumen und Arten, die durch unsere Lebensweise an vielen Stellen unter Druck stehen, sollten wir bisherige kulturelle Rituale hinterfragen“, erklärte Malte Siegert, Vorsitzender des Nabu Hamburg.

Für Vögel und andere Wildtiere seien Feuerwerke während der sensiblen Brut- und Aufzuchtzeit zwischen März und August besonders gefährlich. Vögel würden mit Fluchtverhalten auf laute Knallgeräusche reagieren. „Feuerwerke während der Brutzeit können dazu führen, dass Vögel ihre Nester aufgeben und es keine Nachkommen gibt“, sagte Nabu-Vogelschutzexperte Marco Sommerfeld. Es sei Zeit, Kultur und Natur nicht länger gegeneinander auszuspielen, „sondern neu miteinander zu denken“, erklärte Sommerfeld.

Feuerwerk verursache zudem „massive Umweltbelastungen“ wie hohe Feinstaubwerte, Müll in Grünanlagen und Gewässern sowie die Störung nächtlicher Ruhe, hieß es. Auch aus sozialer Perspektive gebe es zunehmend Kritik: Gerade in Zeiten von Kriegen könne Feuerwerk für viele Menschen traumatisierend sein. Laute Knallgeräusche und Explosionen könnten bei Menschen, die aus Kriegsgebieten geflohen sind oder traumatische Erfahrungen gemacht haben, Angstzustände auslösen. Siegert: „Wir sollten Wege finden, um Feste zu feiern, die alle Menschen einbeziehen.“