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Musikstudium im Südwesten lockt vermehrt Menschen aus dem Ausland

Die Musikhochschulen in Baden-Württemberg ziehen vermehrt Studentinnen und Studenten aus dem Ausland an, während der Anteil der Einheimischen sinkt. Die Gesamtzahl der Musikstudenten im Land ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten weitgehend stabil geblieben, wie das Wissenschaftsministerium in einer am Dienstag veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion schreibt. Digitale Technologien und Künstliche Intelligenz (KI) hielten zunehmend Einzug in die Lehrpläne.

Im Wintersemester 2023/2024 waren 2.952 Personen an den fünf staatlichen Musikhochschulen eingeschrieben. Davon kamen gut 27 Prozent aus Nicht-EU-Staaten. Im Wintersemester 2003/2004 lag dieser Anteil noch bei knapp 19 Prozent. Im selben Zeitraum sank der Anteil der Eingeschriebenen, die ihre Hochschulzugangsberechtigung in Baden-Württemberg erwarben, von 49 Prozent auf 40 Prozent. Die Zahl der Lehramtsstudenten im Fach Musik belief sich zuletzt auf 511, von denen fast 88 Prozent aus Baden-Württemberg stammten.

Alle fünf staatlichen Musikhochschulen setzen sich laut Ministerium intensiv mit den Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz auseinander. So existieren in Karlsruhe bereits seit Längerem Institute für Musikinformatik und Musikjournalismus. In Trossingen wird der Bachelorstudiengang Musikdesign angeboten und seit 2022 ein Master Komposition mit KI-Schwerpunkt. Freiburg integriert digitale Inhalte als Querschnittsthema, Mannheim hat Angebote im Bereich Neue Medien geschaffen und Stuttgart verfügt über eine Professur für Computermusik.

Im Bereich der Kirchenmusik bieten die Hochschulen in Freiburg und Stuttgart Studiengänge beider Konfessionen an. Das entsprechende Angebot in Trossingen wird in den kommenden Jahren auslaufen. Kirchliche Hochschulen in Heidelberg, Tübingen und Rottenburg finanzieren ihre Studiengänge ohne reguläre Landesmittel. Studiengänge mit einem expliziten Schwerpunkt Volksmusik existieren an den staatlichen Musikhochschulen und der Popakademie nicht, schreibt das Ministerium. (1449/17.06.2025)