Der Museumsverband Thüringen übt Kritik am Haushaltsentwurf der Landesregierung für die Jahre 2026/2027. Zwar blieben die Zuweisungen für Projektförderungen, das Restaurierungsprogramm und die Provenienzforschung auf dem Niveau des Haushalts 2025, erklärte Verbandspräsident Roland Krischke am Mittwoch in Erfurt. Doch seien unter diesen Bedingungen insgesamt keine Weiterentwicklungen in zentralen Bereichen möglich.
Besonders die geplante Streichung des Ausbildungsprogramms für den wissenschaftlichen Nachwuchs im Museumswesen wirft laut Krischke viele Einrichtungen in ihrem Bemühen um Fachkräftegewinnung zurück. Das sogenannte Thüringer Volontariatsprogramm gelte bundesweit als einzigartiges und erfolgreiches Modell. Derzeit ist es auf 30 Förderstellen ausgelegt, um Museen die Möglichkeit zu geben, qualifiziertes Personal für Thüringen zu gewinnen, auszubilden und langfristig zu binden.
Vor Einführung des Programms konnten sich laut Krischke fast ausschließlich die Träger größerer Museen die Einrichtung von Volontariatsstellen leisten. Durch das Förderprogramm übernehme das Kulturministerium bislang 50 Prozent der Personalkosten. Zuletzt habe eine steigende Zahl kleinerer Häuser Interesse an dem Programm bekundet.
Auch die im Haushaltsplan vorgesehene Erhöhung der Mittel für Personal und Verwaltung um lediglich 2,5 Prozent im Jahr 2026 reicht laut Krischke nicht aus, um die tariflich bedingten Personalkostensteigerungen zu kompensieren. Die Museen müssten daher zulasten ihrer Projekte sparen. Das führe zu Einschränkungen ihrer Innovationskraft.