Der Deutsche Museumsbund beklagt immer dreistere Überfälle und eine verschärfte Bedrohungslage für Museen auch in Deutschland. „Das gab es vor zehn, 15 Jahren noch nicht. Da sehen Sie schon eine Kurve, die nach oben geht“, sagte Remigiusz Plath, Sprecher des Arbeitskreises Gebäudemanagement und Sicherheit beim Deutschen Museumsbund, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ nach dem Einbruch von Unbekannten in den Pariser Louvre.
In den 1970er, 80er und 90er Jahren sei Kunst der Kunst wegen gestohlen worden, sagte der Experte. Jetzt gebe es einen Trend zur Gewaltanwendung. „Das heißt: In möglichst kurzer Zeit rein und unter den Nagel reißen, was man haben und später veräußern kann.“
Tätern geht es nicht um die Kunst
Plath verwies auf den Raub im Grünen Gewölbe in Dresden 2019 und den Diebstahl der Goldenen Münze aus dem Bode-Museum in Berlin 2017. Die Vorfälle zeigten laut Plath, dass die Täter „keine Rücksicht auf Verluste“ an den Artefakten nähmen. „Es geht nur darum, das Gestohlene zu veräußern und dann in Geld umzutauschen.“ Auch den Louvre-Raub von einem Teil der französischen Kronjuwelen würde er nach aktuellem Kenntnisstand als sogenannten Rohstoffdiebstahl einordnen. Aktuell würden auch deutsche Museen über verschärfte Sicherheitsvorkehrungen nachdenken. „Bei den Museen, die bei uns im Arbeitskreis sind, laufen die Drähte gerade heiß.“
