Im Museum Folkwang in Essen soll ein neuer Sammlungsraum an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren erinnern. Dafür sei eine Installation des französischen Konzeptkünstlers Raphaël Denis angekauft worden, erklärte das Museum am Dienstag. Das Werk besteht aus neun senkrecht aneinandergereihten Holzkisten unterschiedlicher Größen mit der Beschriftung Folkwang Museum und Künstlernamen wie Franz Marc, Henri Matisse und Oskar Kokoschka. Sie entsprechen den Maßen von Gemälden, die 1937 von den Nazis als „Entartete Kunst“ aus dem Museum Folkwang entwendet wurden. Das Werk trägt den Namen „La Loi normale des erreurs: D’un musée l’autre“ (deutsch: Das normale Gesetz der Fehler: Von einem Museum zum anderen).
Bei einem Künstlergespräch mit Denis soll am Donnerstag an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren erinnert werden. Dabei werde es um das neue Kunstwerk gehen, aber auch um die Geschichte der Folkwang-Sammlung und die Rolle des Museums während der Zeit des Nationalsozialismus, erklärte das Folkwang.
Denis entwickelt den Angaben zufolge seit 2014 eine Serie von Installationen, die sich mit den Beschlagnahmungen von Kunstwerken vor und während des Zweiten Weltkriegs in Europa befassen. Dabei befrage er öffentliche und private Kunstsammlungen nach ihrer Rolle während der Zeit des Nationalsozialismus. Verpackungen, Kisten, Stapel und Listen vermittelten eine Vorstellung von der Masse der beschlagnahmten und geraubten Kunstwerke sowie der Verfemung beziehungsweise Brandmarkung künstlerischer Positionen durch die Nationalsozialisten, hieß es.