Das Museum Peter August Böckstiegel in Werther hat zwei von Böckstiegel bemalte Röhren als Schenkung erhalten. Die beiden bemalten Wasser- oder Drainageröhren, die im Berliner „Auktionshaus am Grunewald“ zur Auktion gekommen seien, seien von dem Sammler Hermann-Josef Bunte als Geschenk für das Museum ersteigert worden, erklärte das Museum am Freitag. Beide Unikate seien zu einem Preis von je 10.000 Euro versteigert worden.
Die beiden Röhren sollen in der kommenden Böckstiegel-Ausstellung ab dem 1. Juni 2025 einen besonderen Platz erhalten. Später sollen sie dann einen festen Platz in der Dauerausstellung im Künstlerhaus finden.
Der künstlerische Leiter des Museums, David Riedel, erklärte, diese beiden Werke seien so eindrucksvoll wie außergewöhnlich, sie gehörten einfach in das Museum. Es handelt sich nach Museumsangaben um zwei, jeweils 1,10 Meter hohe Wasser- oder Drainageröhren aus braunem, glasiertem Ton mit einem Durchmesser von etwa 20 Zentimetern. Auf einem weißen Untergrund sind Männer, Frauen und Pferde zwischen ornamentalen Mustern, Blüten und Früchten in leuchtender Farbigkeit dargestellt.
Die Röhren seien nicht signiert oder datiert, aber im Werkverzeichnis der Skulpturen des Künstlers erfasst, erklärte das Museum. Die Witwe des Künstlers, Hanna Böckstiegel, habe die Echtheit vorab schriftlich bestätigt.
Wann diese Röhren vom Künstler bemalt worden seien, sei unklar, hieß es. Bislang gehe man von den 1920er oder 1930er Jahren aus. Ein Brief Böckstiegels aus dem Jahr 1939 könnte jedoch eine spätere Entstehung nahelegen. Die mit Ölfarben bemalten Röhren seien seit 1987 bekannt, als sie in einem Bielefelder Auktionshaus zum ersten Mal an die Öffentlichkeit und auf den Markt gekommen seien.
Die Peter-August-Böckstiegel-Stiftung hat in den vergangenen Jahren wiederholt Schenkungen aus der Sammlung Bunte erhalten. Darunter sind die Barlach-Skulptur „Liegender Bauer“ und der seltene Böckstiegel-Holzschnitt „Schwangere“ von 1919 sowie weitere Werke von Conrad Felixmüller, Robert Sterl und den Bielefelder Künstlern Theodor Steinkühler und Karl Ellermann.
Der aus Werther stammende Maler Peter A. Böckstiegel (1899-1951) gilt als ein Vertreter der zweiten Generation des deutschen Expressionismus (1913-1925). Das 2018 eröffnete Museum soll die Erinnerung an den Künstler wachhalten.