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Museen in Hannover und Dresden erwerben Kokoschka-Gemälde

Das Sprengel Museum Hannover und die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden haben ein Gemälde von Oskar Kokoschka (1886-1980) angekauft. Das Bild „Sommer I“ der Klassischen Moderne aus dem Jahr 1922 zeigt eine liegende Frau auf einer Wiese. Die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Marion Ackermann, sagte bei der Präsentation am Freitag in Dresden, das Werk sei nun dauerhaft für die Öffentlichkeit gesichert. Es sei bereits in Dresden gezeigt worden, aber nur als Leihgabe. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

Das Gemälde wird zunächst im Dresdner Albertinum vier Jahre lang zu sehen sein. Danach geht es ins Sprengel Museum Hannover. Das Werk wurde für beide Museen erworben. Der Ankauf aus Privatbesitz sei mit Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung, der Kulturstiftung der Länder und der Fritz Behrens Stiftung Hannover gelungen. Der Direktor des Sprengel Museums Hannover, Reinhard Spieler, sagte: „Es ist ein seltenes Ereignis, dass wir im Bereich der Klassischen Moderne in dieser Qualität ein Werk erwerben können.“

Der Ankauf sei ein schönes Beispiel für die sinnvolle Kooperation zwischen zwei öffentlichen Institutionen, die mit vereinten Kräften und unterstützt von Stiftungen den Verbleib eines herausragenden Kunstwerks in Deutschland sichern könnten, betonte Spieler. „Oskar Kokoschka verbindet die Sammlungen nicht nur mit seiner künstlerischen Position, sondern als von der NS-Diktatur verfemter und verfolgter Künstler auch in seiner Bedeutung für unsere gemeinsame Geschichte.“

Das Sprengel Museum Hannover verfügt den Angaben zufolge bereits über einen umfangreichen Kokoschka-Bestand: sechs Gemälde, darunter Meisterwerke wie die Porträts „Baron Victor von Dirsztay“ aus dem Jahr 1910 und „Nancy Cunard“ von 1924, sowie 56 Grafik-Blätter. Bis heute habe allerdings ein Gemälde aus der starkfarbigen Dresdner Periode gefehlt. „Sommer I“ schließe diese Fehlstelle im Sprengel-Bestand und stelle die Verbindung zwischen den früheren und den späteren Schaffensphasen her, hieß es. Das Bild bereichere die Hannoveraner Sammlung um ein Werk, das Kokoschkas Schaffen der frühen 1920er-Jahre auf höchstem Niveau präsentiere.