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Münchner Ausstellung erinnert an Atombomben-Inferno in Japan

Welches Leid und Verderben Krieg und Waffen anrichten, zeigt eine aktuelle Ausstellung im Museum Fünf Kontinente in München. Anlass sind die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vor 80 Jahren.

Unter dem Titel “Vom Inferno zum Friedenssymbol” erinnert das Münchner Museum Fünf Kontinente an die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vor 80 Jahren. Bild- und Texttafeln sollen den Besuchern einen Eindruck vermitteln von den bis heute einzigen Abwürfen solcher Bomben auf Städte.

Während der Zweite Weltkrieg in Europa mit der Kapitulation Deutschlands bereits im Mai 1945 geendet hatte, führten sie im August 1945 das Ende des Kriegsgeschehens im Pazifik herbei. Die Detonationen zerstörten die beiden japanischen Städte fast vollständig und brachten abertausenden Menschen den Tod und unsägliches Leid.

In der japanischen Gesellschaft hat das katastrophale Ereignis bis heute tiefe Spuren hinterlassen. Darüber hinaus mahnt es die Menschheit zum Frieden, wie es in der Ankündigung heißt. Das Museum hat demnach für die Ausstellung mit dem Japan-Zentrum der Münchner Ludwigs-Maximilians-Universität, dem Friedensgedächtnismuseum Hiroshima und dem Atombombenmuseum Nagasaki zusammengearbeitet. Ziel sei, an die Opfer zu erinnern und ein Zeichen gegen den Einsatz von Nuklearwaffen zu setzen.

Die Atombomben haben in Japan hunderttausende Menschen getötet oder verstümmelt, heißt es auf der Internetseite der Nichtregierungsorganisation ICON. Die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen wurde 2017 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Ihren Angaben zufolge sorgte die aus hochangereichertem Uran bestehende Bombe am 6. August 1945 in Hiroshima dafür, dass etwa 70 Prozent aller Häuser dem Erdboden gleichgemacht wurden. 140.000 Menschen starben bis Ende 1945. Unter den Überlebenden häuften sich Krebserkrankungen und andere chronische Krankheiten.

Eine etwas größere Plutoniumbombe explodierte drei Tage später über Nagasaki. Sie zerstörte 6,7 Quadratkilometer der Stadt. Die Temperatur der Erdoberfläche erreichte 4.000 Grad Celsius und radioaktiver Regen ging nieder. Der Einsatz der Bombe kostete bis Ende des Jahres 1945 insgesamt 74.000 Menschen das Leben.