Sie hat gerade ihre Abgeordneten-Karriere beendet. Jetzt erhält Monika Grütters eine Auszeichnung, die ihren Einsatz für die Buch- und Bibliotheksbranche ehrt. Kultur sei für sei kein schmückendes Beiwerk, heißt es.
Wegen ihrer Verdienste um die Buchbranche und das Bibliothekswesen wird Monika Grütters (CDU) mit dem Max-Herrmann-Preis der Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin ausgezeichnet. Die frühere Kulturstaatsministerin habe sich große Verdienste um Kunst und Kultur erworben, hieß es am Donnerstag zur Begründung. “Für Monika Grütters ist Kultur kein schmückendes Beiwerk, das man sich nur in guten Zeiten leisten kann. Sie hat Strukturen für die Verlags- und Buchhandelsbranche gefördert, um kulturelle Vielfalt und den Zugang zur Literatur zu ermöglichen.”
Die aus Münster stammende Literaturwissenschaftlerin (63) war nach Stationen in der Berliner Landespolitik ab 2005 insgesamt 20 Jahre im Bundestag. Von 2013 bis 2021 war sie Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Die Preisverleihung ist für den 19. Mai in der Staatsbibliothek zu Berlin geplant. Sie ist verbunden mit der Überreichung eines Faksimiles aus den Beständen der Staatsbibliothek.
Der Max-Herrmann-Preis wird mindestens alle zwei Jahre an eine Persönlichkeit verliehen, die sich in besonderer Weise um das Bibliothekswesen und die Staatsbibliothek zu Berlin verdient gemacht hat. Im letzten Jahr wurde das Project Aladdin geehrt, das international den jüdisch-muslimischen Dialog fördert.
Der Preis ist nach dem bedeutenden Literaturwissenschaftler Max Hermann benannt, der 1923 an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin das weltweit erste Theaterwissenschaftliche Institut gründete. Über Jahrzehnte arbeitete er in der Königlichen Bibliothek, später Preußischen Staatsbibliothek und war der Initiator der “Bibliothek deutscher Privat- und Manuskriptdrucke”. 1933 verlor Max Herrmann seine Professur in Berlin und hatte unter den weiteren Repressionen des nationalsozialistischen Regimes zu leiden. Im September 1942 wurde er nach Theresienstadt deportiert und starb dort nach wenigen Wochen.