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Monika Gruber: Bei Witzen muss man auch mal überziehen dürfen

Die Kabarettistin Monika Gruber (52) stört sich an “politisch überkorrekten Menschen”. Diese seien “das neue Spießertum”, sagte Gruber der “Augsburger Allgemeinen” (Montag). “Sie zeichnen sich immer durch mangelnde Selbstironie und mangelnden Humor aus. Diese selbst ernannten Moralhüter, die können nicht über sich selbst lachen und folglich auch nicht über andere. Wir müssen aber wieder dahin, auch mal einen flockigen Witz machen zu können, mit dem Risiko, zu überziehen. Das muss in einer freiheitlichen Gesellschaft so sein.”

Gruber ergänzte, sie habe sich schon immer für Frauenrechte eingesetzt. “Man kann sogar sagen, ich bin eine Frauenfrau. Aber wenn man als Mann sich nicht mehr flirten traut, weil man Angst hat, das könnte als übergriffig ausgelegt werden, dann geht das allmählich in einen miefigen Neupuritanismus über, der mir persönlich nicht gefällt. Außerdem sollten wir Frauen uns als Allererstes fragen, ob wir untereinander nicht etwas solidarischer sein sollten, anstatt ständig dem anderen Geschlecht sexistisches Verhalten zu unterstellen.”

Natürlich gebe es einen Punkt, ab dem es übergriffig werde und man klare Grenzen setzen müsse, fügte Gruber hinzu. “Sexuelle Belästigung ist natürlich keine Lappalie. Ich glaube nur, dass dies jede Frau unterschiedlich empfindet. Ich jedenfalls konnte mich immer ganz gut wehren und möchte nicht ständig mit erhobenem Zeigefinger erzählt bekommen, was angeblich nicht mehr sagbar ist.”

Weiter sagte die Künstlerin: “Und wo kommen wir hin, wenn ich überlegen muss, ob mein Faschingskostüm politisch korrekt ist? Das hat so einen totalitären Beigeschmack. Ich glaube, die wenigsten Menschen wollen ständig bevormundet werden.”