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Moderne Büros in der “Alten Kanzlei”

In dem denkmalgeschützten Ensemble „Alte Kanzlei“ in der Nordthüringer Kleinstadt Bleicherode sollen moderne Büroräume für Firmengründer und Freiberufler entstehen. Wie das Thüringer Bauministerium mitteilte, sei am Montag der Baustart mit einem symbolischen Spatenstich für den Ausbau zum Co-Working-Space erfolgt. Für den Umbau von bislang nicht genutzten Räumen zu Büros stelle der Freistaat 700.000 Euro zur Verfügung.

Seit 1993 seien bereits 1,5 Millionen Euro an Mitteln aus der Städtebauförderung in die Sanierung der „Alten Kanzlei“ geflossen. Heute befinden sich die Stadtbücherei, eine Musikschule und eine Ausstellung zur Geschichte der jüdischen Gemeinde von Bleicherode in der „Alten Kanzlei“.

Das jetzt gestartete Bauvorhaben verbindet laut Bauministerin Susanna Karawanskij (Linke) Innenstadtentwicklung mit Baukultur und nachhaltigem Bauen. Co-Working-Spaces als flexibler und unabhängiger Arbeitsplatz jenseits des klassischen Büros oder des Homeoffice bieten vor allem im ländlichen Raum enormes Potenzial, die Region nachhaltig zu entwickeln.

Als in sich geschlossener Ackerhof wurde das Bauensemble 1663 errichtet. Nach Überlieferung wurde es zunächst als Verwaltungssitz der Grafschaft Honstein genutzt. Gesichert ist die Nutzung eines großen Raums durch die jüdische Gemeinde als Betraum seit circa 1720.

Nach 1800 wurde das Denkmal bis etwa 1980 zu Wohnzwecken genutzt. Danach blieb es unbewohnt und verfiel zusehends. Nach der Wiedervereinigung nahmen sich engagierte Bürgerinnen und Bürger dem Hofensemble an und gründeten den Förderverein „Alte Kanzlei“.