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Mit geistlicher Begleitung: Zwei junge Bartgeier werden ausgewildert

Bereits zum fünften Mal werden zwei junge Bartgeier in den Berchtesgadener Alpen ausgewildert. Der Festakt dazu findet an diesem Dienstag (27. Mai) statt – diesmal auch mit geistlicher Begleitung, wie aus einer Mitteilung des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) hervorgeht. Vikar Daniel Jägers von der evangelischen Kirchengemeinde Bad Reichenhall-Berchtesgaden und Pfarrer Herwig Hoffmann, Leiter des Pfarrverbandes Ramsau-Unterstein, werden ein Grußwort, ein Gebet und einen Segen sprechen.

Im Anschluss werden die zwei Bartgeier zu einer extra für sie vorbereiteten, eingezäunten Felsnische im Klausbachtal transportiert, wo sie ihre ersten Flugversuche starten können. In etwa drei bis vier Wochen werden sie laut LBV zu ihren Jungfernflügen aufbrechen. Einen Namen haben die zwei Bartgeier, die aus Österreich und der Schweiz stammen, noch nicht. Die Namen sollen beim Festakt präsentiert werden. Die Auswilderung ist Teil eines internationalen Projekts zur Wiederansiedlung des Bartgeiers in den Alpen. Das Projekt in Bayern betreuen federführend der LBV und der Nationalpark Berchtesgaden.

Seit 2021 sind fünf weibliche und drei männliche Bartgeier im Nationalpark Berchtesgaden ausgewildert worden. Einer der Vögel wurde 2022 vermutlich durch Steinschlag getötet. Das Projekt ist auf mindestens zehn Jahre angelegt. Ziel ist es, die seltene Vogelart, die vor 140 Jahren in den bayerischen Alpen ausgerottet wurde, dort wieder anzusiedeln. Im nicht-deutschen Alpenraum leben rund 300 Bartgeier. Die Tiere zählen mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,90 Metern zu den größten flugfähigen Vögeln der Welt. (1748/26.05.2025)