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Mit bedenklicher Nebenwirkung

Studien belegen erhöhtes Thromboserisiko

Die Antibabypille bedeutete für Generationen von Frauen sexuelle Freiheit. Doch einige dieser Hormonpräparate sind sehr umstritten. Felicitas Rohrer glaubt, dass die kleine Pille ihr vor allem großes Leid brachte. Die junge Frau nahm mehrere Monate eine der neueren Antibabypillen ein. 2009 wurde sie als Notfall mit einer doppelten Lungenembolie ins Krankenhaus gebracht. Sie überlebte nur knapp.
Die damals 25-Jährige hatte keine Vorerkrankungen, war nicht dick, rauchte nicht. Ihre Ärzte vermuten, dass die Antibabypille Ursache der Erkrankung war. Zahlreiche neue Studien belegen, dass die Pillen der vierten Generation mit dem Wirkstoff Drospirenon im Vergleich zu denen der 1. und 2. Generation ein etwa doppelt so hohes Thromboserisiko besitzen. Dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte sind in den vergangenen 15 Jahren insgesamt 478 entsprechende Verdachtsfälle gemeldet worden, darunter 16 mit Todesfolge. Dennoch werden die Drospirenon-Präparate immer noch häufig verkauft und auch an junge Erstanwenderinnen verschrieben.
Felicitas Rohrer muss seit ihrer Erkrankung blutverdünnende Medikamente nehmen und kann vermutlich nie Kinder bekommen. Im Mai 2011 hat sie den Pharmariesen Bayer auf Schadensersatz und Schmerzensgeld verklagt.

Mi., 17.2., 22.10, WDR