Aachen – Für das katholische Hilfswerk Missio ist die Diskriminierung und Verfolgung religiöser Minderheiten eine der wichtigsten Herausforderungen für die Menschenrechtsarbeit. „Die Religionsfreiheit gerät weltweit mehr und mehr unter Druck“, erklärte Missio-Präsident Klaus Krämer in Aachen mit Blick auf den 70. Jahrestag der Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte am 10. Dezember. „Uns beunruhigt vor allem, dass der politische, ideologische und populistisch-nationalistische Missbrauch von Religion zunimmt.“ Nach einer Studie des „Pew Research Center“ waren 2016 in 55 Staaten Angehörige verschiedener Religionen durch staatliche Maßnahmen oder gesellschaftliche Anfeindungen im „höchsten Grad“ gefährdet.
„Christen leiden vor allem dann unter Verletzungen der Religionsfreiheit, wenn sie in einer Minderheitensituation leben“, erklärte Krämer weiter. Im Nahen und Mittleren Osten bedrohten kriegerische Auseinandersetzungen, politische Instabilität und ideologischer Missbrauch des Islams die christlichen Minderheiten. In Indien sorgten Hindu-Nationalisten für ein Klima der Angst und Einschüchterung. In früheren kommunistisch-atheistisch geprägten Staaten wie Vietnam gerieten Christen ins Visier der Behörden, weil dort Religion immer noch als staatsgefährdend eingeschätzt werde.
Zur Förderung der Religionsfreiheit unterstütze Missio seine Projektpartner der Kirchen in Afrika, dem Nahen Osten und Asien in der Menschenrechtsarbeit und im interreligiösen Dialog – insgesamt in den vergangenen fünf Jahren mit rund 2,65 Millionen Euro für 84 solcher Projekte. epd/UK
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