Zwei wegen angeblicher Verunglimpfung des Korans in Pakistan inhaftierte und wegen Blasphemie angeklagte christliche Brüder sind von einem Gericht freigesprochen worden. Dies teilte das katholische Hilfswerk Missio Aachen nach Rücksprache mit der Partnerorganisationen Claas am Freitag mit. Der Fall hatte Mitte August vergangenen Jahres gewalttätige Übergriffe auf die christliche Gemeinschaft in Jaranwala im Bezirk Faisalabad durch islamistische Mobs ausgelöst. Die Angriffe hatten weltweit für Entsetzen gesorgt.
„Wir freuen uns außerordentlich über diesen Freispruch“, sagte die Menschenrechts-Expertin von Missio Aachen, Katja Voges. „Er ist ein wichtiges Zeichen und Ermutigung dafür, sich weiter für Menschenrechte und religiöse Minderheiten in Pakistan einzusetzen.“ Nun gehe es darum, dass die pakistanischen Behörden die Sicherheit der beiden Brüder garantierten. „Ihr Leben ist weiter bedroht. Zudem müssen diejenigen, die die beiden Brüder angezeigt und damit ihre Verhaftung und Ausschreitungen ausgelöst haben, juristisch belangt werden“, unterstrich Voges.
Das katholische Hilfswerk hatte sich für die Brüder mit einer Brief-Aktion an den Innenminister von Pakistan, an den pakistanischen Botschafter in Berlin und an den deutschen Botschafter in Pakistan eingesetzt. „Wir sind froh über die Unterstützung durch Politikerinnen und Politiker, denen wir über den Fall berichtet hatten“, erklärte Voges. In dem Schreiben hatte Missio zudem von der pakistanischen Regierung eine Aufklärung der antichristlichen Angriffe und eine Bestrafung der Täter gefordert.