Im Kampf gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen haben Polizisten 65 Wohnungen und Häuser in hessischen Städten und Landkreisen durchsucht. Die Aktion habe sich gegen 63 Beschuldigte gerichtet und bereits zwischen dem 20. und 24. Oktober stattgefunden, wie das Hessische Landeskriminalamt als Koordinator des Einsatzes am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Die Ermittlerinnen und Ermittler hätten mehr als 760 Datenträger sichergestellt, die nun ausgewertet werden.
Den Beschuldigten zwischen 14 und 70 Jahren werden die Herstellung, der Besitz und die Verbreitung von Kinder- und Jugendpornografie zur Last gelegt, heißt es in der Mitteilung. In fünf Fällen stehe auch der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs von unter 18-Jährigen im Raum.
Die Durchsuchungen fanden in Frankfurt, Gießen, Hanau, Offenbach und Wiesbaden statt, außerdem in den Landkreisen Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Fulda, Gießen, Groß-Gerau, Hersfeld-Rotenburg, Hochtaunus, Lahn-Dill, Limburg-Weilburg, Main-Kinzig, Main-Taunus, Marburg-Biedenkopf, Offenbach, Rheingau-Taunus, Vogelsberg und Wetterau. Eine Durchsuchung gab es nach Auskunft eines LKA-Sprechers in Nordrhein-Westfalen.
„Einer im digitalen Raum begangenen Tat wie dem Weiterleiten eines kinderpornografischen Fotos oder Videos geht in aller Regel ein tatsächlicher sexueller Missbrauch voraus“, so das LKA. Umso wichtiger sei es, die Täter zu verfolgen. Die hessische Polizei verfolge mit mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gezielt Sexualstraftaten an Kindern und Jugendlichen. Alleine in diesem Jahr seien bislang rund 1.340 Dursuchungsbeschlüsse sowie 40 Haftbefehle gegenüber knapp 1.450 Beschuldigten vollstreckt und fast 15.300 Datenträger sichergestellt worden.